Mobbingvorwurf gegen AHS-Lehrerin

Seit Jahren soll eine Mathematik-Lehrerin in Währing Schüler mobben. So der Vorwurf des Elternvereins, der nun eine Petition gegen die Lehrerin gestartet hat. Der Stadtschulrat schlägt vor, die Angelegenheit mit Gesprächen zu lösen.

Am Gymnasium in Währing soll die Lehrerin Schülerinnen und Schüler regelmäßig Angst einjagen. „Meine Tochter hat zunehmend in Mathematik Schwierigkeiten bekommen. Laut ihren Schilderungen war es die Art und Weise, wie die Lehrerin mit ihr umgegangen ist. Dass sie sie einfach vor der Klasse gedemütigt hat und abgewertet hat“, schilderte Eva L., Mutter einer betroffenen Schülerin, gegenüber „Wien heute“.

Die Tochter bekam Schlafstörungen, hatte Angst davor, in die Schule zu gehen und musste schließlich psychologisch betreut werden, so die Mutter. Die Schülerin wurde letztlich aus der Schule genommen.

Elternverein: Kinder haben Angst

Laut Elternverein war es kein Einzelfall. Seit zwölf Jahren seien die Probleme mit der Lehrerin bekannt: „Es gibt immer wieder Dinge, dass das Kind in die Ecke gesetzt wurde, eine Stunde in die Ecke schauen musste. Es gibt Dinge, wo sie verbal vor allen niedergemacht werden. Im Sinne - du bist zu dumm, du schaffst es ohnehin nie, so wie du dich fürchtest. Es gab zwei, drei Fälle wo Kinder aus der Klasse gelaufen sind oder sich nicht mehr in die Schule getraut haben.“

Ein Mitglied des Elternvereins meinte, dass die Kinder „wirklich Angst haben bei diesen Unterrichtsmethoden und sie fallen daher auch in der Leistung ab. Wir haben eine fünfte Klasse, wo alle relativ gut waren. Aufgrund dieser Angst, die sie verbreitet, dieses massiven psychischen Drucks, sind heuer nur mehr sechs positiv und die anderen müssen eine Prüfung machen“.

Versetzung wegen Pragmatisierung nicht möglich

Der Schulleitung und dem Stadtschulrat ist das Problem bekannt. Gelöst wurde es bisher aber nicht. „Es haben Gespräche stattgefunden. Auch die Frau Direktor hat mit der Kollegin Kontakt gehalten. Ich habe mich dienstrechtlich angenommen. Wir haben geglaubt, dass eine Besserung eintreten wird“, meinte Reinhard Gruden vom Stadtschulrat.

Weil die Lehrerin aber immer noch an der Schule ist, fordert der Elternverein jetzt in einer Petition an den Bürgermeister, Stadtschulrat und Stadtschulratspräsidenten, dass die Lehrerin versetzt wird. Geht nicht, heißt es beim Stadtschulrat. Da die Lehrerin pragmatisiert, schon „sehr lange im Dienst“ ist und eine „schulfeste“ Stellung hat, müsste sie einer Versetzung zustimmen.

Die Eltern kritisieren, dass der Schutz der Lehrer über dem Schutz der Kinder stehe. „Nicht unbedingt“, so Gruden: "Die Lehrer haben ein gültiges Dienstrecht, das eingehalten werden muss. Und die Schüler haben genauso die Rechte. Wir hier im Stadtschulrat versuchen eine gerechte Balance zu halten.“ Von gerechter Balance keine Rede, meinen die Eltern, die wieder auf Gespräche mit der Lehrerin setzen sollen.