Wasserfeste Biogipse im Wilhelminenspital
Im Wilhelminenspital des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV) werden Knochenbrüche seit Kurzem mit biologisch abbaubarem Material versorgt. Die neue Methode bietet laut Franz Kralinger, Vorstand der unfallchirurgischen Abteilung im Wilhelminenspital, zahlreiche Vorteile für Patienten, Mitarbeiter und Umwelt.
KAV/Cerny
Da die neuen Gipse wasserfest sind, können die Patienten mit ihnen duschen. Zudem muss der Gips nicht immer wieder neu angelegt werden. Denn der Gips kann zum einen, laut Hersteller, beim Röntgen angelassen werden, zum anderen können die Gipse wiederverwendet werden: „Das ist ein bisschen wie bei Plastilin“, sagte Nani Kauer von der KAV-Kommunikation.
Gips ist wiederverwendbar
„Die neuen Gipse werden auf Basis von Holz hergestellt, sind leicht formbar und leicht nachformbar“, so Kralinger. Die Gipse werden in einem speziellen Ofen erwärmt. Nach dem Anpassen an die betreffende Körperstelle wird das Material durch Abkühlung hart. Muss ein Gips neu angepasst werden, etwa wenn eine Schwellung nachlässt, könne dasselbe Material wiederverwendet werden. „Kunststoffgipse müssen dagegen jedes Mal neu angelegt werden“, sagte Kralinger.
Die neuen Gipse werden für alle erforderlichen Ruhestellungen und notwendigen Schienungen verwendet. Auch für Sehnenscheidenentzündungen bzw. Sehnenrisse werden sie verwendet, so Kauer.
KAV/Cerny
Material kann als Biomüll entsorgt werden
Das neue Material aus Holz und biologisch abbaubarem Plastik ist laut Hersteller nicht giftig. „Das Tragen von Handschuhen oder Masken ist daher nicht mehr nötig“, sagte Kralinger. Das Material könne schließlich als biologischer Müll entsorgt werden. Herkömmliche Gipse müssen hingegen in den Sondermüll. Die Ausweitung auf andere Wiener Gemeindespitäler sei geplant, einen genauen Zeitplan gebe es jedoch noch nicht.