Beachvolleyball-WM voller Erfolg

Die Beachvolleyball-WM in Wien hat voll eingeschlagen. Am Finaltag musste sogar eine Zugangssperre erlassen werden. Ob Wien weiter Turnierstandort bleibt, soll laut Veranstalter schon in den „nächsten vier Wochen“ geklärt sein.

Man habe schon um 9.00 Uhr Früh wegen des vollen Geländes eine Zugangssperre erlassen müssen. Das habe ihm sehr leidgetan, sagte Organisator Hannes Jagerhofer im Rahmen der Bilanz-Pressekonferenz. „Ich hätte nie gedacht, dass es im ersten Jahr so angenommen wird. Danke Wien.“

Die positive Bilanz des Organisators wurde durch die Finalteilnahme von Clemens Doppler und Alexander Horst zusätzlich aufgefettet, auch wenn es letztlich nicht für Gold gereicht hat - mehr dazu in sport.ORF.at. Wien könne als Turnierstandort eine Zukunft haben, aber auch Klagenfurt ist nicht aus dem Rennen.

„Wien sehr interessiert, dass wir bleiben“

„Die Geschichte, von Klagenfurt wegzugehen, ist nicht leicht“, sagte Jagerhofer am Sonntag. „Klagenfurt ist das Wimbledon des Beach-Volleyball. Ohne Klagenfurt wäre ich jetzt nicht da. Aber das ist eine andere Art von Veranstaltung. Dort hast du den See, die Motorboote. In Wien ist mehr Sport und Familie. Wien ist sehr interessiert, dass wir bleiben. Ich bin daran interessiert. Aber man muss schauen, ob es eine Möglichkeit gibt. Der Aufwand ist halt sehr enorm.“

Organisator Hannes Jagerhofer am Sonntag, 06. August 2017, bei der Beach-Volleyball-WM auf der Donauinsel in Wien

APA/Pucher

Organisator Hannes Jagerhofer

An beiden Schauplätzen in einem Jahr ein Turnier zu veranstalten, sei keine Option. Dafür sei auch der Markt zu klein. Jagerhofer: „Zwei solcher Turniere sind unmöglich, das verträgt das Land nicht.“ Schon demnächst müsse klar sein, ob Klagenfurt oder Wien. „Das wird in den nächsten vier Wochen passieren.“ Denn bis Ende September müsse der World-Tour-Kalender für nächstes Jahr stehen.

Ein Lob des Kärntners gab es an Wien-Marketing und Behörden, die Zusammenarbeit sei sehr gut gewesen. „Es ist hier alles gut durchorganisiert.“ Zufrieden äußerte sich der 55-Jährige auch über die TV-Einschaltquoten.

Volleyballverband: „Wien ist jetzt das Mekka“

Insgesamt haben mehr als 180.000 Zuschauer das Turnier besucht, 60.000 mehr als erwartet. Die Stadt Wien unterstützte die Weltmeisterschaft mit einer Million Euro und profitiert unter anderem von rund 50.000 zusätzlichen Nächtigungen.

Auf die mit dem Turnier verbundene Werbung will der Wien Tourismus auch in den kommenden Jahren nicht verzichten. „Wir freuen uns über den Event auf jeden Fall. Wir können mit jeder Entscheidung leben. Aber natürlich war das schon außergewöhnlich“, so Tourismusdirektor Norbert Kettner gegenüber „Wien heute“.

Auch der Österreichische Volleyballverband (ÖVV) spricht von einem historischen Ergebnis und lobt den Austragungsort Wien. „Jeder hat gesagt, Klagenfurt ist das Mekka des Beachvolleyball und Klagenfurt ist nicht zu toppen. Ich sage jetzt ist Wien das Mekka des Beachvolleyball. (...) Wir haben da 10.000 Leute im Stadion, das darf man nicht vergessen, das ist doppelst so groß wie in Klagenfurt. Und 15.000 stehen draußen und würden gerne hinein“, so ÖVV-Präsident Peter Kleinmann.

Bilanz zur Beachvolleyball-Weltmeisterschaft

Mehr als 180.000 Besucher, Partys und WM-Silber für Österreich: Die Fans und der Organisator haben in „Wien heute“ Bilanz gezogen.

„Wenn Deutschland, dann Hamburg“

Als nächster WM-Ausrichter sei jedenfalls Hamburg für 2019 im Rennen. Jagerhofer könnte das 2019 über seine „Acts Group“, Ausrichter der Major-Turniere der World Tour, in die Hand nehmen. „Es gibt Interesse. Und Hamburg ist ein Pflaster, das perfekt für Beach-Volleyball geeignet ist. Wenn Deutschland, dann Hamburg“, meinte Jagerhofer. An chancenreichen Lokalmatadoren würde es nicht mangeln. Laura Ludwig/Kira Walkenhorst hätten dann ihre Titelverteidigung daheim.

Über einen möglichen Ort für Titelkämpfe in Hamburg ist sich Jagerhofer noch nicht im Klaren. "Ich kenne mich da zu wenig aus. Aber ich möchte mit Repräsentanten aus Hamburg eine Rundfahrt machen und schauen, wo es einen Platz am Wasser gäbe. Ende des Monats soll es da einmal eine Sightseeing-Tour geben. Außerdem seien neue Turniere in den USA an der Ost- und Westküste aktuelle Vorhaben.

Links: