Übergriffe auf Rolltreppen: U-Haft beantragt

Ein nach sexuellen Übergriffen auf U-Bahn-Rolltreppen festgenommener Mann ist bisher nicht einvernommen worden. Grund dafür war offenbar sein psychischer Zustand. Trotzdem wurde nun U-Haft beantragt.

Der 36-jährige Tatverdächtige ist mittlerweile in die Justizanstalt Josefstadt überstellt worden. Die Staatsanwaltschaft Wien hat die Verhängung der U-Haft beantragt, teilte Behördensprecherin Nina Bussek am Freitagnachmittag mit. Das Landesgericht für Strafsachen wird darüber vermutlich am Samstag entscheiden.

Eine Einvernahme des 36-Jährigen war bisher nicht möglich. Dem Vernehmen nach war er zwar örtlich und zeitlich orientiert, führte aber Selbstgespräche, begleitet von grundlosem und unkontrolliertem Grinsen. Neben der Verhängung der Untersuchungshaft stand deshalb für die Ermittler auch die vorläufige Anhaltung in einer geschlossenen Anstalt im Raum. Bei dem Mann handelt es sich um einen besachwalteten Tschechen.

Beide Opfer belasteten Mann

Unterdessen haben die beiden Opfer in Einvernahmen den 36-Jährigen belastet, teilte Polizeisprecher Thomas Keiblinger mit. Demnach gaben die beiden Frauen - 17 bzw. 24 Jahre alt - übereinstimmend an, dass der Mann sich Montagabend auf U-Bahn-Rolltreppen im Bereich der U3 hinter sie gestellt und sie unsittlich im Intimbereich berührt hatte. Im Fall der 17-Jährigen dürfte er auch eine Art Holzprügel dafür verwendet haben, der von der Polizei sichergestellt wurde.

Der 36-Jährige war am Mittwoch festgenommen worden. Fünf Beamte der Bereitschaftseinheit erkannten den Verdächtigen aufgrund der Bilder aus einer Überwachungskamera am Praterstern wieder - mehr dazu in Festnahme nach Übergriff in U3-Station.