Viel Applaus für Fendrich-Musical

Das Musical „I am from Austria“ ist bei seiner Uraufführung am Samstag in Wien auf Jubel und Heiterkeit gestoßen. Das Stück mit Songs von Rainhard Fendrich ist eine ebenso seichte wie lustvoll übertriebene Revue mit viel Lokalkolorit.

Das Musical, das im Wiener Raimund Theater uraufgeführt wurde, ist ein rasanter Slalom rund um Fendrichs Greatest Hits. Die titelgebende Nummer singt die in ihre Bergheimat heimgekehrte Hollywood-Schönheit Emma Carter neben dem Gipfelkreuz als Selbstfindungs-Hymne. Carter wird von Irena Flury gespielt. Die „Bergwerk“-Ballade bringt Herzschmerz mit ihrer neu entdeckten Liebe, dem Hotelierssohn Josi (Lukas Perman).

Fendrich selbst nicht bei Premiere

Die „Strada del Sole“ ist eine Jugenderinnerung des Vaters Wolfgang (Andreas Steppan). Flotte Ensemblenummern wie „Macho Macho“, „Schickeria“ oder „Nix is Fix“ statten den Abend mit viel Tanz, viel Glitzer und viel Tempo aus - und wie jeder guter Fendrich-Song nimmt man sich dabei nicht allzu ernst. Das wäre angesichts einer zwar geschickt rund um die Songs gebauten, in Summe aber dennoch ziemlich dünnen Story wohl auch kaum gut gegangen.

Premiere für Fendrich-Musical

Die Vereinigten Bühnen Wien setzen auf „I am from Austria“: Das Musical mit den Hits von Rainhard Fendrich hatte am Samstag Premiere.

Mit kräftigem Augenzwinkern allerdings hatten die Macher ihr Austropop-geeichtes Publikum jedes Mal aufs Neue in der Tasche, wenn hinter einer unwahrscheinlichen Wendung im Plot ein weiterer Fendrich-Klassiker lauerte. Für das Buch zeichneten Titus Hoffmann und Vereinigte-Bühnen-Wien-Intendant Christian Struppeck verantwortlich, Regie führte Andreas Gergen. Die Choreographien gestaltete Kim Duddy. Michael Reed hat Fendrichs Nummern für die Verwendung auf der Musicalbühne fit gemacht. Fendrich selbst blieb der Premiere übrigens trotz Beteuerung guter Freundschaft fern - mehr dazu in Fendrichs Hits im Musical „I am from Austria“.

Dolores Schmidinger mit Selbst-Hommage

Auch mit Österreich-Klischees wird gespielt. Da besteht das „Hotel Edler“ aus einer gigantischen Torte (Stephan Prattes), da wird die Flucht im Fiaker angetreten, dann im Helikopter auf den Berggipfel gejettet und letztlich gibt’s ein Stelldichein mit Sigmund Freud, Richard Lugner, Wolfgang Amadeus, Udo Jürgens und anderen Promis auf dem Opernball. Eine Hommage an sich selbst liefert Dolores Schmidinger, die als launige Chefconcierge ein Abo auf die trockenen Sprüche hat.

Links: