Verwirrung um Teuerung bei KH Nord

Der zweite Quartalsbericht des Krankenanstaltenverbunds (KAV) zeigt, dass das Krankenhaus Nord um weitere 200 Millionen Euro teurer wird, berichtet der „Kurier“. Laut dem zuständigen KAV-Direktor sei das ein Tippfehler.

Insgesamt liegen die Gesamtkosten laut dem Quartalsbericht bereits bei knapp 1,3 Millarden Euro. Das sind um exakt 200 Millionen mehr, als noch im ersten Quartalsbericht, schreibt die Tageszeitung „Kurier“. Vermerkt sei unter anderem auch, dass die Gesamtkosten unter Einberechnung von Versicherungsentschädigungen und Regressforderungen sind. Die Kosten mussten also erneut nach oben revidiert werden - mehr dazu in Kostenanstieg bei Krankenhaus Nord befürchtet und in KH Nord verteuert sich weiter.

Tippfehler als Ursache

Der zuständige Direktor des KAV, Thomas Balazs, hatte noch im Februar dieses Jahres betont, dass man kostenmäßig in einem „stabilen Zustand“ sei. Laut seinen Angaben werde das Krankenhaus Nord mit rund 1,1 Milliarden Euro zu Buche schlagen, betonte Balazs damals. Ursprünglich wollte man deutlich unter Milliarde bleiben. Doch nach Planungsfehlern und einem Konkurs der Fassadenfirma verzögerte sich der Spitalsbau massiv - mehr dazu in KH Nord ab 2018 in Betrieb.

Balazs sieht die Ursache der neuerlichen Verteuerung in einem einfachen Tippfehler. Man habe 200 Millionen Euro, die aus Forderungen und Entschädigungen noch bekomme, dazu gerechnet: „Das ist ein Fehler, wenn es dort so steht“, sagte er zum „Kurier“. Allerdings sagte Balazs auf einer Pressekonferenz im Februar ebenfalls, dass die Regressforderungen gegenüber Baufirmen in der damaligen Kostenschätzung bereits berücksichtigt wurden.

„Der Fehler ist bedauerlicherweise passiert, der KAV wird das auch gegenüber dem Gemeinderatsausschuss, dem der Bericht kommende Woche vorgelegt wird, richtigstellen“, kommentierte der KAV den Bericht des „Kurier“ am Abend in einer Aussendung. Von den tatsächlichen Gesamtkosten seien diese 200 Millionen Euro abzuziehen. So kommt der KAV auf die knapp 1,1 Mrd. Euro, die sie bei der Pressekonferenz präsentiert hatten.

Kritik von ÖVP

Der Landesparteiobmann der Wiener ÖVP, Gernot Blümel, kritisierte die gestiegenen Kosten in einer Aussendung: „Das Krankenhaus Nord entwickelt sich immer deutlicher zum Milliardengrab und zur größten Geldverschwendung der 2. Republik.“ Laut Schätzungen der ÖVP würden die Kosten sogar auf 1,5 Milliarden Euro steigen, sagte Blümel. Gewartet wird derzeit nicht nur auf den Eröffnungstermin, sondern auch auf einen Bericht des Rechnungshofes. Dieser prüft das Großbauvorhaben derzeit - mehr dazu in KH Nord wird Fall für Rechnungshof.

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