NHM lädt zur Tiersimulation

Warum flippt mein Hund aus, wenn er einen Artgenossen sieht? Was will mir meine Katze sagen? Im Naturhistorischen Museum (NHM) Wien wird versucht, Antworten auf die Fragen von mitunter ratlosen Frauchen und Herrchen zu geben.

750.000 Hunde und sogar 1,6 Mio. Katzen leben geschätzt in Österreich. Die gemeinsame Geschichte ist dabei schon eine relativ lange, wie Christian Köberl, der Generaldirektor des NHM, ausführte. 20.000 Jahre ist der Hund Gefährte des Menschen, schon fast 10.000 Jahre ist die Katze mit dabei. Zunächst waren es Arbeitsaufgaben wie zum Beispiel die Schädlingsbekämpfung, die zu erfüllen waren. Die Funktion als Schoß- und Streicheltier ergab sich erst deutlich später.

Wie Hund und Katz reagieren

Die Ausstellung wurde von der Cite des sciences et de l’industrie in Paris entworfen und für Wien adaptiert. Dargelegt wird unter anderem, wie die Vierbeiner - auch mit den Zweibeinern - kommunizieren. Eine Katze heult nicht nur, sondern faucht, knurrt und schreit auch. Entsprechende Beispiele sind zu hören. Dazu kommt, dass Hunde und Katzen gerne mittels Berührungen miteinander reden. Was buchstäblich Sinn hat: Denn die Sinne der beiden Tiergattungen sind anders ausgeprägt als beim Menschen. Beide hören und riechen viel besser, sehen aber deutlich schlechter.

Ausstellungshinweis

„Hund & Katz“ im Naturhistorischen Museum Wien. Geöffnet von 4. Oktober 2017 bis 2. April 2018.

Wie sich die Welt Hunden und Katzen darbietet, ist auch in einem „multisensorischen“ Kino zu erleben, in dem auch feine Vibrationen und - der von den Tieren viel intensiver wahrgenommene - Lufthauch vermittelt werden. An einer weiteren Station können Besucher entscheiden, wie sie in einer Situation als Hund oder Katze reagiert hätten. Ein Verhaltensforscher und ein Tierarzt erklären dann, was die besten Freunde des Menschen tatsächlich getan hätten.

Skelett aus der Jungsteinzeit

Dargelegt wird aber auch die Geschichte der Spezies. Der Hund hat sich aus dem Wolf entwickelt, die Hauskatze aus der Falbkatze, einer afrikanischen Wildkatzenart. Gezeigt wird unter anderem ein sehr frühes Exemplar, nämlich das Skelett eines kleinen Hundes aus einem jungsteinzeitlichen Kindergrab, das bei Herzogenburg entdeckt wurde.

In Zusammenarbeit mit dem Zoologischen Institut der Russischen Akademie der Wissenschaften sollen auch mehr als 12.000 Jahre alte Hunde- und Löwenbabys aus dem sibirischen Permafrost präsentiert werden. Sie werden laut Köberl aber frühestens eine Woche nach Ausstellungsbeginn eintreffen, sind an den ersten Tagen somit noch nicht mit dabei.

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