Berufung gegen Urteil im Donauinsel-Prozess

Die Wiener Staatsanwaltschaft hat gegen das Urteil wegen geschlechtlicher Nötigung am Donauinselfest Berufung angemeldet. Der angeklagte 19-Jährige wurde am Dienstag zu 18 Monaten teilbedingter Haft verurteilt.

Laut APA hat die Anklagebehörde gegen die Entscheidung des Gerichts Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung angemeldet. Man wolle das schriftliche Urteil abwarten, dieses prüfen und allenfalls dagegen Rechtsmittel einbringen, hieß es am Donnerstagnachmittag.

Angeklagter in Prozess um versuchte Vergewaltigung bei Donauinselfest

ORF

In erster Instanz wurde der 19-Jährige zu 18 Monaten, davon sechs Monate unbedingt, verurteilt

Verurteilung wegen geschlechtlicher Nötigung

Die inkriminierten Vorgänge hatten sich am 24. Juni gegen 23.00 Uhr abgespielt. Die Slowakin, die ein Erasmus-Semester im benachbarten Ausland verbrachte, wollte ihre letzten Tage in Wien genießen. Der Afghane soll sie zunächst beim Tanzen umklammert, zu küssen versucht, gestreichelt und im Intimbereich betastet haben. Als die junge Frau sich losriss und den Bereich vor der Bühne fluchtartig verließ, folgte er ihr.

Der 19-Jährige soll die junge Frau mit einem Würgegriff gepackt und ins Gebüsch gezogen haben. Beamte der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS) bekamen das mit und schritten ein, als der Afghane bereits auf der Frau kniete. Ein Beamter zog den Burschen zur Seite und sprach die Festnahme aus.

Ein Schöffensenat wertete das entgegen der Anklage nicht als versuchte Vergewaltigung, sondern als geschlechtliche Nötigung. Bei einem Strafrahmen von bis zu fünf Jahren erschienen dem Gericht 18 Monate angemessen, davon sechs Monate unbedingt - mehr dazu in Versuchte geschlechtliche Nötigung: Urteil.