Notärzte proben erstmals mit Wega und Cobra

Notärzte werden in Wien erstmals mit den Polizei-Spezialeinheiten Wega und Cobra eine Übung durchführen. Am Samstag wird dazu in einem nicht mehr genutzten Gebäude auf dem Gelände des AKH eine Geiselnahme mit Schussabgabe simuliert.

Die Übung mit 40 Teilnehmern gilt als sogenannter Notarzt-Refresher, eine Fortbildungsveranstaltung, die solche Mediziner alle zwei Jahre absolvieren müssen, wie Harald Willschke, Bereichsleiter der präklinischen Notfallmedizin am AKH, am Freitag bei einer Pressekonferenz erläuterte.

Durchgeführt wird das Training im Zuge der Wiener Notarzttage. Dieses zweitägige Symposium unter der Leitung von Klaus Markstaller, Leiter der Uniklinik für Anästhesie und Allgemeine Intensivmedizin, findet erstmals statt und ist auf weit mehr Interesse gestoßen als angenommen. Statt wie erwartet 80 Teilnehmer, sind es 300 geworden, berichtete Gabriele Kornek, die ärztliche Direktorin des AKH.

Polizisten der Sondereinheit "Einsatzkommando Cobra" in einer Übungssituation in einem Stiegenhaus einer Kaserne in Wien

APA/Schlager

Cobra-Beamte bei einer Übung

Defis seit einem Jahr auch in Feuerwehrautos

Fokus des Symposiums ist die Kooperation in der präklinischen Notfallmedizin, also ehe der Patient im Spital eintrifft. Eingebunden sind auch Polizei und Feuerwehr, also Blaulichtorganisationen, die häufig als erstes mit Verletzten zu tun haben.

Einsatzfahrzeuge und Inspektionen der Wiener Polizei sind seit 2013 mit Defibrillatoren ausgestattet. Seit damals haben Beamte in mehr als 350 Fällen erfolgreiche Reanimationen durchgeführt, wie Landtagspräsident Harry Kopietz (SPÖ) und Präsident des Vereins Puls, der das Projekt initiierte, berichtete.

Seit einem Jahr seien auch alle Feuerwehreinsatzfahrzeuge mit Defis ausgestattet. Die Überlebensrate bei plötzlichem Herzstillstand sei innerhalb weniger Jahre von zehn auf über 20 Prozent gestiegen, sagte Kopietz.

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