SPÖ verteidigt in Wien ersten Platz

„Wien hat - wie so oft - gegen den Trend gewählt“, sagt SORA-Meinungsforscher Christoph Hofinger im ORF-Interview. Die SPÖ ist in der Bundeshauptstadt klar an erster Stelle. Großer Verlierer sind hingegen die Grünen.

Alle Hochrechnungen werden als „Hochrechnung inklusive Wahlkarten-Prognose“ erstellt.

„Was die Daten zeigen, bereits mit zwei Drittel der Wiener Sprengel, dass Wien - wie so oft auch - gegen den Trend gewählt hat und die SPÖ dort stärker ist“, so SORA-Meinungsforscher Christoph Hofinger. „Bei den Grünen ist es eine echte Zitterpartie.“ Die SPÖ erreichte laut Hochrechnung inklusive Wahlkartenprognose 34,6 Prozent, die ÖVP 21,7 Prozent, die FPÖ 21,4 Prozent, die Grünen sowie NEOS jeweils 6,1 Prozent und die Liste Pilz 7,4 Prozent.

Der Blick auf die Bezirke ergibt ein völlig neues Bild gegenüber der letzten Nationalratswahl: Waren 2013 die westlichen Innergürtelbezirke (Wieden, Mariahilf, Neubau, Josefstadt und Alsergrund) noch grün eingefärbt, führt hier nun überall die SPÖ. Währing wechselte von Schwarz auf Rot, Döbling wiederum von Rot auf Schwarz - mehr dazu in Wiener Bezirksergebnisse im Detail.

Wahlthema

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Rot-Blau für Häupl „kein Thema“

Der Wiener Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) sprach sich am Sonntag gegen eine rot-blaue Koalition aus, die nach aktuellem Hochrechnungsstand möglich wäre. „Ist kein Thema, jedenfalls nicht für mich“, sagte Häupl im ORF-Fernsehen. Er hält Schwarz-Blau nun für die wahrscheinlichste Regierungsform.

Während Häupl noch mit einem laut Hochrechnung zufriedenstellenden Wiener Ergebnis rechnen konnte, sind die Grünen in Wien mit einen Minus von rund zehn Prozentpunkten die großen Verlierer. Für Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou spricht von einem „bitteren Tag“ und will nun „schonungslos analysieren“ - mehr dazu in Wiener Reaktionen auf die Wahl.

Wien-Ergebnisse weichen prinzipiell ab

Bei der vorangegangenen Nationalratswahl 2013 gab es bei den Wiener und österreichischen Ergebnissen teils große Unterschiede. Am deutlichsten wird der Unterschied bei der ÖVP, die nun unter Liste Kurz kandidiert. 2013 gaben die Wienerinnen und Wiener zu 13,5 Prozent der ÖVP ihre Stimme. Bundesweit erreichte sie deutlich mehr - nämlich 24 Prozent. Die SPÖ wiederum lag in Wien vor vier Jahren mit über 31 Prozent der Stimmen ganz klar vorne, während sie bundesweit nur mit 26,8 Prozent den ersten Platz verteidigen konnte.

Die Grünen lagen 2013 in Wien mit 16,4 Prozent deutlich über dem Österreich-Ergebnis von 12,4 Prozent. Beim ersten NEOS-Antreten bei einer Nationalratswahl lautete das Ergebnis in Wien 7,4 Prozent, bundesweit waren es 4,96 Prozent. Die FPÖ wiederum erreichte bei der Nationalratswahl 2013 20,6 Prozent und damit in etwa das bundesweite Ergebnis (20,56 Prozent).

Das sagen die Wienerinnen und Wiener

Mehr als eine Million Menschen waren in Wien wahlberechtigt. „Wien heute“ hat einige gefragt, was sie zum vorläufigen Ergebnis sagen.

Präventive „Demo gegen Schwarz-Blau“

Bis zu 120 Menschen versammelten sich laut Polizei am Sonntagabend zur präventiven „Demo gegen Schwarz-Blau“ vor dem Parlament. Zum Protest aufgerufen hatte der Verein „Linkswende jetzt“. Zwischenfälle gab es bei der Aktion laut Polizei keine.

Demo vor Parlament

ORF

Vor dem Parlament wurde präventiv gegen „Schwarz-Blau“ demonstriert

Österreich-Ergebnisse Wahl 2017

Die Nationalratswahl ist geschlagen. Die Hochrechnung österreichweit und bundesweite Reaktionen - mehr dazu in Nationalratswahl 2017 österreichweit (news.ORF.at)

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