Neues von nachdenklichem Dorfer
„Die formale Basis ist die Situation des Umzugs, die wir ja alle kennen und viele haben auch schlechte Gefühle was das betrifft“, so Dorfer im „Wien heute“-Interview. In seinem Programm geht es um einen Protagonisten, der schon die letzten Kisten zusammengepackt hat und auf die Spedition wartet.
„In der ersten Hälfte wird das aufgelöst und in der zweiten Hälfte bezieht er eine neue Wohnung und macht sich über die neue Lebenssituation Gedanken.“ Nicht nur humoristische Gedanken, sondern offenbar auch tiefsinnigere.

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Für das neue Programm sind nur noch Restkarten verfügbar
Tod zentrales Thema
„Er ist ein ganz toller Autor, ein Denker. Doktor Dorfer sage ich und er hat ein wahnsinniges Gespür für die Menschen“, sagte Schauspieler und Regisseur Erwin Steinhauer nach der Aufführung. In ein ähnliches Horn stieß auch Schauspielerin Ulrike Beimpold: „Ich finde es erstaunlich, dass er doch sehr in sich blicken lässt. Ich finde, es ist ein sehr innerlicher Dorfer.“
Im Studio: Alfred Dorfer
Kabarettist Alfred Dorfer war im „Wien heute“-Studio zu Gast bei Elisabeth Vogel. Dabei verriet er, dass „Filme vorerst nicht geplant“ sind.
So ist auch der Tod ein Thema in „Und“. „Weil es auch um Perspektiven geht, die man als Mann mit 50 bis 55 hat. Daher spielt es eine gewaltige Rolle, es hat ja auch in ‚Indien‘ eine gewaltige Rolle gespielt. Offensichtlich ist das etwas, was bei wienerischen Kabarettisten immer ein bissl dazukommt“, sagte Dorfer.
„Seltsame Sozialkontakte“ bei Solo-Tour
Der den Wienern oft nachgesagte besondere Umgang mit dem Tod, sei gar nicht spezieller. „Er ist wesentlich realistischer und lebendiger. In Deutschland ist es ein absolutes Tabu, Witze über den Tod zu machen. Bei uns ist es viel normaler, weil es ja auch etwas ganz normales ist. Je älter man wird, desto normaler wird die Beschäftigung damit.“

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Dorfer im Interview mit „Wien heute“-Moderatorin Elisabeth Vogel
Das neue Kabarett-Programm ist zudem eine Premiere für Dorfer - es ist das erste echte Soloprogramm. „Die besondere Herausforderung ist, alleine herumzufahren ohne Begleitung. Manchmal ist ein Techniker mit, was ich sehr schätze. Das Eigenartige ist, wenn man alleine herumfährt, dass man tagelang sehr seltsame Sozialkontakte pflegt. Es spricht ja keiner mit dir, außer vielleicht der Hotel-Portier. Du sprichst mit niemanden, den du persönlich kennst, das ist auf Dauer eigenartig“, so Dorfer.
Ob es das einzige Soloprogramm bleibt ist noch offen, auch über künftige Projekte wollte Dorfer nicht allzu viel verraten. Einzig: „Filme sind vorerst nicht geplant, nur Bühnenprojekte.“