Post testet Lastenrad-Zustellung von Einkäufen

Die Post testet in Wien-Josefstadt derzeit die kostenlose Zustellung von Einkäufen im Geschäft mit einem Elektrolastenrad. Unterdessen steigerte das Unternehmen heuer seinen Gewinn in den ersten drei Quartalen.

Der Gewinn (Ebit) der Post stieg in den ersten drei Quartalen 2017 um 3,3 Prozent auf 140 Mio. Euro. Beim Umsatz gab es einen Zuwachs von 2,1 Prozent auf 1,4 Mrd. Euro, allerdings bereinigt um die verkaufte deutsche Problemtochter trans-o-flex. Mit dieser wurde ein Umsatzrückgang von sieben Prozent verzeichnet. Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich um 5,6 Prozent auf 1,57 Euro.

Weniger Umsatz mit Briefen, mehr mit Paketen

Der Umsatz im Bereich Brief, Werbepost & Filialen verringerte sich in den ersten neun Monaten um 2,2 Prozent auf 1,05 Mrd. Euro. Der Umsatz im Bereich Paket & Logistik erhöhte sich dank Internethandel um 17,8 Prozent auf 350 Mio. Euro (exklusive der deutschen Tochter trans-o-flex).

Im dritten Quartal stieg der Gewinn von 36,8 auf 37,7 Mio. Euro, der Umsatz (bereinigt) von 439,3 auf 451 Mio. Euro. Am Ausblick für das Gesamtjahr hält die börsenotierte Post AG fest. Postchef Georg Pölzl strebt „Stabilität hinsichtlich Umsatz- und Ergebnisentwicklung“ an und er bekräftigte die von den Arbeitnehmervertretern als zu großzügig kritisierte Dividendenpolitik: Die Post wird „ihrer klaren Kapitalmarktpositionierung als verlässlicher Dividendentitel treu“ bleiben.

E-Lastenräder Post

Österreichische Post

Lastenrad-Test bis vorerst Mitte Jänner

In Sachen Paketzustellung testet die Post derzeit „viele Arten der Zustellung auf der letzten Meile“, so Post-Sprecher Michael Homola. Vorerst bis Mitte Jänner wird in der Josefstadt beispielsweise die Zustellung von Einkäufen per Rad getestet. „Wir haben ein Lastenfahrrad im Einsatz. Wenn der Ansturm so groß ist, wird ein zweites Fahrrad zum Einsatz kommen. Zum Start ist ein Mitarbeiter mit einem Lastenfahrrad im Einsatz“, so Homola.

Keine Lebensmittel und Wertgegenstände

Die Kunden können bis 15.00 Uhr einkaufen gehen, anschließend übermittelt das Geschäft die Zustelladresse an die Post. Der Start fällt nicht zufällig auf Mitte November, denn in der Weihnachtszeit kann die Post durch viele Lieferungen testen. Geliefert wird auch an Samstagen und am 8. Dezember: „Da wird eine Zustellung zwischen 15.00 und 17.00 Uhr erfolgen.“ Montags bis freitags liefert die Post zwischen 18.00 und 21.00 Uhr aus.

Es gibt aber Einschränkungen: „Lebensmittel können wir nicht anbieten, da müsste eine Kühlung erfolgen. Wertgegenstände, die 2.500 Euro übersteigen, werden wir nicht zustellen, genauso gefährliche Güter und Waffen.“

Viele offene Fragen

Es sei der erste derartige Lastenfahrradtest der Post in Österreich, so Homola. Als Erleichterung für Postboten wurden etwa schon motorisierte Wagerln eingeführt, die in einer Testphase positiv bewertet wurden - mehr dazu in Post stockt motorisierte Wagerln auf.

Viele Fragen sind laut Homola aber noch offen, etwa wie die Abholung funktioniert - bereits mit dem Fahrrad oder zuerst mit einem Auto: „Es wird Sinn machen, das mit dem Elektrolastenfahrrad abzuholen. Da ist die nächste Herausforderung: Wie lange hält tatsächlich der Akku? All das testen wir jetzt in diesem Pilotbetrieb.“ Die Auslieferung - das steht hingegen schon fest - wird ein bestehender Mitarbeiter übernehmen.

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