Hundertwasserhaus: Gewollte Verwitterung

Das Hundertwasserhaus in Wien-Landstraße ist in die Jahre gekommen. Immer wieder müssen Teile des Gebäudes saniert werden. Generalsanierung soll es aber keine geben, weil Friedensreich Hundertwasser das in seinem Testament verfügt hat.

Am Hundertwasserhaus in der Kegelgasse nagt der Zahn der Zeit, aber ganz im Einklang mit der Natur, wie vom Künstler Friedensreich Hundertwasser geplant. 31 Jahre haben deutliche Spuren an der Fassade und den 19 bepflanzten Terrassen hinterlassen, von Verfall kann aber laut zuständiger Hausverwaltung GESIBA keine Rede sein. „Der Meister selber hat auch in seinem Testament verfügt, dass dieses Haus ein Recht hat, in Würde zu altern, Patina sozusagen, und das ist ein Teil unserer Aufgabe“, so Vorstandsdirektor Klaus Baringer.

Hundertwasserhaus

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Saniert wird auf Wunsch des Künstlers eher zurückhaltend

„Wasserschäden werden behoben“

Zuletzt gab es Medienberichte über Wassereinbrüche, Pilzbefall und bröckelnde Fassaden. Das stimme so nicht, sagt Baringer: „Natürlich gibt’s immer wieder Wasserschäden, die werden von uns behoben und saniert, das ist keine Frage.“ Ausbesserungen am denkmalgeschützten Haus werden nur dort vorgenommen, wo es unbedingt notwendig ist. Dass die Fassade komplett erneuert wird, kommt für das Kunstwerk nicht infrage.

Auch ein Teil der Bewohner sei gegen einen neuen Außenanstrich, wie eine Vertreterin gegenüber „Wien heute“ sagt: „Es wäre nicht mehr original Hundertwasser, das heißt, wenn man das heute einer normalen Malerfirma übergibt, dann werden die vielleicht die Farben erneuern, aber sie werden nie diesen unregelmäßigen Strich zusammenbringen, den der Hundertwasser selbst gemacht hat.“

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Die Fenster werden kommendes Jahr saniert

Holzfenster werden neu gestrichen

Nächstes Jahr sollen im Zuge der Instandhaltung die Holzfenster um rund 80.000 Euro neu gestrichen werden, allerdings anders als beim Außenputz versucht man dabei, dem Hundertwasser-Farbton möglichst nahezukommen.