Erster Influenza-Fall der Saison in Wien registriert

Die Influenza-Saison 2017/2018 hat begonnen: In der vergangenen Woche wurde der erste Fall einer Influenza A Virusinfektion in Wien registriert, teilte das Zentrum für Virologie der Medizinische Universität Wien am Dienstag mit.

Das Niveau der Influenzavirusaktivität sei weiterhin in ganz Europa auf niedrigem Niveau. In Norwegen und in der Türkei können jedoch vereinzelt lokale Influenza-Ausbrüche beobachtet werden. Ansonsten sind die Nachweise nur sporadisch.

Experten raten zur Impfung

Der Gesundheitsdienst der Stadt Wien - Magistratsabteilung 15 informiert jetzt wieder online über den Verlauf der Grippeaktivität. Der Dienst liefert wöchentlich aktualisierte Daten der Grippeerkrankungen mit einer grafischen Darstellung der Grippeaktivität in Wien.

Die zeitnahe Information solle die Bevölkerung in Verbindung mit Hygiene- und Impftipps auch auf eine rechtzeitige Vorsorge hinweisen, hieß es. In Europa tritt die saisonale Influenza jährlich in den Wintermonaten in Form von kleineren oder größeren Epidemien auf. Die Saison 2016/2017 war durch einen ungewöhnlich frühen Beginn der Influenza Aktivität gekennzeichnet.

Bereits vor Weihnachten, in der 50. Kalenderwoche 2016, lag die Anzahl der Neuerkrankungen bei rund 9.000. Der Höhepunkt der Grippewelle in Wien wurde mit rund 19.700 Neuerkrankungen in der ersten Jännerwoche registriert. In der Woche darauf waren es noch rund 19.200 Neuerkrankungen. Danach kam es zu einem kontinuierlichen Absinken der Influenza-Aktivität.

„Verlauf der Saison sehr schwer vorherzusagen“

Die Ausprägung kann jedoch von Jahr zu Jahr unterschiedlich sein. Der Verlauf einer Grippesaison wird von der Aggressivität der jeweils zirkulierenden Influenzaviren, aber auch vom Impfverhalten und dem Hygieneverhalten der Bevölkerung beeinflusst. Ausprägung, Schwere und Dauer einer Grippesaison lassen sich daher nur im Verlauf selbst feststellen.

„Der Verlauf der Influenza-Saison ist sehr schwer vorherzusagen“, erklärte Sozialmedizinerin Ursula Kunze vom Zentrum für Public Health der MedUni Wien vor kurzem. „Was auf der Südhalbkugel passiert, ist aber ein wichtiger Anhaltspunkt.“

Dort dominierte heuer ein A(H3N2)-Stamm der Influenza-Erreger. Am häufigsten betroffen waren Personen über 80 sowie Kinder zwischen fünf und neun Jahren. Ausgehend von der australischen Erfahrung beginne man sich auch in Europa auf eine schwere Saison einzustellen. So plant beispielsweise das britische National Health Service (NHS) bereits zusätzliche Krankenhausbetten ein. Dort kam es vergangenes Jahr zu einem Chaos, weil Krankenbetten und Krankentransportkapazitäten fehlten.

Grippeimpfaktion noch bis 7. Dezember

Der Grippemeldedienst der Stadt Wien ist Teil eines Netzwerkes zur Überwachung der Grippeaktivitäten in Österreich und besteht in Wien seit dem Jahr 1970. Eine Gruppe von niedergelassenen Wiener Ärztinnen und Ärzten meldet jährlich während der Grippezeit ab Oktober bis April einmal pro Woche die Anzahl an grippalen Infekten und Grippeerkrankungen. Diese Daten werden dann auf Wien hochgerechnet (das sogenannte Sentinella-System) und ergeben die Anzahl der wöchentlichen Neuerkrankungen.

Auskünfte zu den aktuellen Impfzeiten und Adressen der Impfstellen gibt die MA 15 unter der Servicenummer 4000-8015, Montag bis Freitag von 7.30 bis 15.30 Uhr, oder online.

Die Daten des Wiener Grippemeldedienstes fließen auch in die Bewertung der Grippeaktivität durch das Departement für Virologie der Medizinischen Universität Wien ein, welches in Abhängigkeit der Analyseergebnisse aus den österreichweiten Meldedaten und den vorliegenden virologischen Daten sowohl den Beginn als auch das Ende einer Grippeepidemie in Österreich bekannt gibt.

Die österreichischen Experten raten zur Grippeimpfung. Sie kann beim niedergelassenen Hausarzt oder im Rahmen des öffentlichen Gesundheitswesens erfolgen. In den Wiener Bezirksgesundheitsämtern und im Impfservice der MA 15 findet bis 7. Dezember 2017 die jährliche Grippeimpfaktion statt. Die Kosten für die Impfung betragen 11,10 Euro.