Lichtenegger: Praterstraße als Schwerpunkt

Seit einem Jahr ist Uschi Lichtenegger Bezirksvorsteherin der Leopoldstadt. Zum Jahrestag hat die Grüne einen Rück- und einen Ausblick geliefert. Ein Schwerpunkt dabei ist die Umgestaltung der Praterstraße.

Praterstraße und Nestroyplatz müssen nach 40 Jahren saniert werden. Im Rahmen eines Bürgerbeteiligungsprozesses seien Hunderte Ideen an die Gebietsbetreuung herangetragen worden, sagte Lichtenegger. Die Wünsche der Bewohner reichten von mehr Querungsmöglichkeiten bis hin zu breiteren Radwegen. Ob es eine Reduktion der Fahrspuren geben werde, könne sie noch nicht sagen.

Uschi Lichtenegger

APA / Herbert P. Oczeret

Uschi Lichtenegger, Grüne

Nur so viel: „Am Nestroyplatz sind es sieben Spuren.“ Da sei „schon zu hinterfragen“, wie der Platz für Fußgänger und Radfahrer optimiert werden könne. Die Umgestaltung der Praterstraße werde wegen der Baustellensperre aufgrund der EU-Ratspräsidentschaft aber frühestens im Sommer 2019 beginnen - mehr dazu in Radwege auf Praterstraße: Grüne rudern zurück.

Bezirksbewohner einbinden

In ihrer Bilanz über ihr erstes Jahr als Bezirksvorsteherin ließ Lichtenegger wissen, nach einer Einarbeitungszeit schließlich mit vollem Elan bei der Sache zu sein. Ihr sei es wichtig gewesen, „einen neuen Stil, nämlich reden statt streiten“ einzubringen. Es sei ihr vor allem darum gegangen, die Bewohner des Bezirks abzuholen und sie einzubinden: „Ich bin sehr viel im Bezirk unterwegs, gehe mit meiner Hündin spazieren und höre zu.“

ORF/naegele

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Praterstern

Sogar in den „medial lauten Diskurs“ um den Praterstern sei mittlerweile Ruhe eingekehrt. Die Beschwerdelage ist laut Lichtenegger auf Null gesunken. Gemeinsam mit der Stadt wurde ein Prozess zur Attraktivierung des Verkehrsknotenpunkts gestartet, an dem sich ÖBB, Wiener Linien, Polizei, Sozialarbeiter, Wirtschaftstreibende und alle Fraktionen beteiligten.

Bisher sei unter anderem die Beleuchtung verbessert und die Bespielung mit kulturellen Veranstaltungen gestartet worden. Im kommenden Jahr soll es ein Pratersternfestival geben. „Der Praterstern braucht ein neues Image. Die dunklen Ecken sollen weg“, sagte Lichtenegger. Ziel sei, dass der Praterstern als „urbaner Ort wahrgenommen wird, wo die Menschen wieder gerne hingehen“ - mehr dazu in Polizeieinsätze am Praterstern „rückläufig“.

Projekte am Nordbahnhofgelände und Handelskai

Zu den großen Bauprojekten im Bezirk zählen außerdem noch das ehemalige Nordbahnhofgelände, wo insgesamt 20.000 Menschen leben sollen, und wo der bisher größte Schulcampus für 1.800 Kinder entsteht. Außerdem wird am Handelskai ein Gemeindebau errichtet. Hier laufe derzeit die Bauverhandlung.

Die Wechselkröte am Nordbahnhof bekommt einen neuen Tümpel

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Nordbahnhofgelände

Zu den Maßnahmen, die sie im ersten Jahr umgesetzt habe, zähle auch die Sicherung von Schulwegen durch Gehsteigverbreiterungen, Tempomessgeräte, die Erweiterung von Tempo-30-Zonen und Sichtverbesserungen für Kinder im Kreuzungsbereich, resümierte Lichtenegger.

„Froh über Vassilakous Stärkung“

In Bezug auf den Erneuerungsprozess bei den Wiener Grünen meinte die Grüne Bezirkchefin, sie sei froh, dass Frontfrau Maria Vassilakou „so gestärkt“ aus der Vertrauensfrage hervorgegangen sei und nun ein Prozess zur Erneuerung der Partei gestartet werden könne. „Ich glaube, dass uns das auch gelingen wird“, sagte Lichtenegger.

Im Bezirk seien seit der Wahl bereits viele neue Leute zu den Grünen dazugestoßen. Ob sie dafür ist, dass Vassilakou die Partei in die Wien-Wahl 2020 führen wird, wollte sie „jetzt nicht bewerten“. „Es beginnt ja erst der Prozess“, sagte Lichtenegger - mehr dazu in Vassilakou bleibt Grünen-Chefin.

Die Bezirksvertretungswahl 2015 musste in der Leopoldstadt nach einer Wahlanfechtung wiederholt werden. Der Urnengang im September 2016 brachte ein überraschendes Ergebnis. Die SPÖ verlor ihren Spitzenplatz an die Grünen, womit deren Spitzenkandidatin Lichtenegger Karlheinz Hora als Bezirksvorsteherin ablöste. Damit waren die Grünen erstmals in drei Wiener Bezirken die stärkste Kraft - mehr dazu in Lichtenegger nun offiziell Chefin im Zweiten.

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