Letzte Fahrt für Partyschiff

Partys werden auf der „Johann Strauß“ schon lange nicht mehr gefeiert. Das Schiff rostet an seinem Liegeplatz im Donaukanal Höhe Schwedenplatz vor sich hin. Der Besitzer ließ eine Frist verstreichen, nun wird es von der Stadt entfernt.

Das Schiff ist mit Graffitis beschmiert, an vielen Stellen hat sich Rost in den Stahl gefressen. Alles in allem ist es kein schöner Anblick, der sich Spaziergängern am Treppelweg bietet. Doch das Schiff ist nicht nur optisch in schlechtem Zustand, sondern laut Stadt auch die Sicherheit betreffend. Es sei für andere Schiffe im Donaukanal eine Gefahr und könnte sogar sinken. Deshalb stellte die Stadt Wien dem Pächter eine Frist, innerhalb derer er das Schiff an einen sicheren Ort bringen sollte - mehr dazu in Partyschiff „Johann Strauß“ wird entfernt.

Kosten von rund 100.000 Euro

Der Pächter ließ die Frist aber ungenutzt verstreichen. Jetzt wird das Schiff zunächst entrümpelt und baulich gesichert sowie Schlot und Ruderhaus abgebaut, damit das Schiff unter den Brücken durchkommt. Es soll noch vor Weihnachten in den Hafen Freudenau geschleppt werden. Die Kosten dafür veranschlagt die Stadt mit rund 100.000 Euro. Die Stadt rechnet aber damit, auf den Kosten sitzen zu bleiben. Die „Johann Strauß“ wird nicht zerlegt, sondern versteigert werden.

Wichtig sei der Stadt, dass sie nun auch wieder über das Ländenrecht verfüge, betonte Sima. „Das ist für uns sehr wertvoll, weil es der Zugang zu einem Stück Donaukanal ist“, sagte Sima, die sich darüber freute, dass der „Schandfleck“ nun endlich entfernt werden könne. „Damit schließt sich das letzte Kapitel des Herrn Weber in der Stadt Wien“, zeigte sie sich erleichtert.

Reaktion der Stadt für Pächter unverständlich

Der Pächter ist ein alter Bekannter, der mit der Stadt Wien auch schon wegen der Copa Cagrana im Streit war: Norbert Weber, der sich jetzt aber Norbert Michael Waldenburg nennt. Für Waldenburg, der laut eigenen Angaben inzwischen nicht mehr unmittelbarer Eigentümer ist, ist der Beginn der Räumung nicht das Ende der Geschichte. Er will weitere rechtliche Schritte einleiten. „Wir werden verlangen, dass es zurückgestellt wird“, sagte er zur APA. Es sei „unverständlich“, dass die Stadt so agiere. Das Schiff sei sicher verhaftet und es sei keine Gefahr im Verzug, versicherte er.

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