SPÖ-Jugend löcherte Ludwig und Schieder

Michael Ludwig versus Andreas Schieder: Die SPÖ-Jugend hat die beiden Kandidaten für die Nachfolge von Wiens Bürgermeister Michael Häupl am Samstag zur Konfrontation gebeten. Über das Ergebnis will man noch beraten.

Eineinhalb Stunden lang stellten sich Ludwig und Schieder am Samstag den Fragen der Sozialistischen Jugend Wien (SJ) bei deren Landeskonferenz. Wer sich besser geschlagen hätte könne sie noch nicht sagen, sagte SJ-Vorsitzende Fiona Herzog danach im Interview mit „Wien heute“: „In vielen Punkten waren sie sich sehr einig und haben sich gar nicht so widersprochen, wie wir das vielleicht gerne gehabt hätten.“

Fiona Herzog

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Im Zuge ihrer Landeskonferenz löcherte die SJ Ludwig und Schieder

Ludwig und Schieder seien in der Diskussion „sehr freundschaftlich“ gewesen, so Herzog. Auch die Frage der Parteijugend, in welchen drei Punkten sie sich besonders unterscheiden würden - „wollten sie uns nicht ganz so beantworten.“

Meinungsunterschied bei Leerstandsabgabe

Eine Meinungsverschiedenheit gab es dann doch: bei der Frage, ob man in Wien eine Leerstandsabgabe einführen soll. Ludwig habe sich hier eher dagegen ausgesprochen, so Herzog, Schieder hingegen dafür. „Die SJ Wien spricht sich auch für eine Leerstandsabgabe aus, das ist also eine Sache, die wir auf jeden Fall unterstützen würden“, meinte die Vorsitzende. Welchen der beiden Kandidaten die SJ bevorzugt, wollte Herzog noch nicht sagen. „Beide haben gute und nicht so gute Ansichten gehabt, das müssen wir noch diskutieren.“

Fiona Herzog

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Fiona Herzog

„Sind das linke, kritische Gewissen“

In der Diskussion sei es unter anderem auch um eine Demokratisierung der Partei gegangen, etwa eine Direktwahl des Parteivorsitzenden. Das sei zum Beispiel in Großbritannien eingeführt worden, so Herzog, „wodurch tausende Jugendliche neu in die Labour-Partei eingetreten sind.“ Wichtig war der Parteijugend auch die Frage, was der nächste Bürgermeister tun, wolle, damit seine Nachfolgerin eine Frau wird - und wie man die Wiener Mindestsicherung auf Bundesebene verteidigen könne.

Egal, wer am Ende den Wiener Parteivorsitz von Michael Häupl übernimmt - die SJ werde mit ihm zusammenarbeiten und gleichzeitig immer kritisch bleiben, betonte Herzog. „Das ist glaub ich unsere Aufgabe als SJ, das linke kritische Gewissen zu sein und zu bleiben.“

981 Delegierte entscheiden

Das Match um die Nachfolge von Bürgermeister Michael Häupl wird am 27. Jänner entschieden. 981 Delegierte sind bei dem Sonderlandesparteitag stimmberechtigt - darunter auch Delegierte der SJ. Große Relevanz kommt den Bezirksorganisationen zu - mehr dazu in Häupl-Nachfolge: 981 Delegierte entscheiden.

Michael Häupl

APA/Georg Hochmuth

Häupl geht zunächst nur als Parteichef, nicht als Bürgermeister

Bei der Abstimmung geht es zunächst um den Vorsitz der Wiener SPÖ. Sein Amt als Bürgermeister will Häupl danach in der ersten Hälfte 2018 übergeben - mehr dazu in Häupl übergibt Parteivorsitz am 27. Jänner.

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