Ältester Burgschauspieler Hannes Schiel tot
Hannes Schiel wurde am 31. Mai 1914 in Wien geboren und stammte aus der Fabrikantenfamilie der „Seiden-Schiels“. Er studierte in Graz zuerst Rechtswissenschaften, wechselte dann aber zum Theater und nahm privaten Unterricht. Zunächst war er am Innsbrucker Theater engagiert, nach dem Zweiten Weltkrieg spielte er an der Wiener Kleinkunstbühne Insel und am Volkstheater, bis er schließlich ans Burgtheater kam.

Burgtheater
Szenenfoto mit Hannes Schiel aus Wilhelm Tell am Burgtheater
20 Jahre an der Burg
Dort trat Schiel von 1959 bis 1979 auf. Er verkörperte unter anderem die Titelrolle in Schillers „Wilhelm Tell“. Daneben wirkte er in Film und Rundfunk. So gab er etwa in der Filmreihe „08-15“ den Oberst Hauk, in Walter Felsensteins „Fidelio“-Verfilmung spielte er den Pizarro und in Georg Wilhelm Pabsts „Der letzte Akt“ Hitlers Adjutant Günsche.
Darüber hinaus fungierte er neben seiner im heurigen März verstorbenen Ehefrau, der Redakteurin Irmgard E. Walter, als Mitherausgeber von Werkausgaben von Adalbert Stifter, William Shakespeare und Annette von Droste-Hülshoff. Zu seinem 90. Geburtstag erschien im Selbstverlag das Buch „Erinnerungen aus einem Schauspielerleben“. Die Älteste unter den lebenden Burgschauspielerinnen und Burgschauspielern ist nach Schiels Tod laut dem Theater nun die 94-jährige Trude Ackermann.
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- Burgtheater: Noch zahlreiche Ermittlungen (wien.ORF.at)
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