Von U6 erfasst: 20-Jähriger in Lebensgefahr

Bei einer Schlägerei in einer Wiener U-Bahn-Station sind in der Nacht auf heute drei Männer auf das Gleis gestürzt. Sie wurden von einer einfahrenden Garnitur der U6 erfasst. Ein 20-Jähriger schwebt in Lebensgefahr.

Der 20-Jährige blieb bewusstlos unter dem Zug liegen. Wartende Fahrgäste leisteten sofort Erste Hilfe, sie zogen den Mann heraus und hoben ihn zur weiteren Versorgung auf den Bahnsteig. Die Wiener Berufsrettung brachte ihn mit einem Schädel-Hirn-Trauma ins Krankenhaus. Er befand sich am Donnerstag im Krankenhaus weiterhin in Lebensgefahr.

Zeugin erlitt Panikattacke

Seine beiden Kontrahenten wurden ebenfalls von der Garnitur erfasst und verletzt. Ein 20-Jähriger zog sich Quetschungen im Beinbereich, ein 21-Jähriger Prellungen und eine leichte Kopfverletzung zu. Ein 14-jähriges Mädchen, das den Vorfall mitansehen musste, erlitt eine Panikattacke. Auch sie wurde ins Krankenhaus gebracht.

Fahrerin leitete noch Notbremsung ein

Die drei Somalier gerieten gegen 23.30 Uhr auf dem Bahnsteig der U6-Station Thaliastraße in Streit. Es folgte eine heftige Schlägerei. „Im Zuge des Gerangels sind dann alle drei auf die Gleise gefallen“, sagte Polizeisprecher Daniel Fürst.

In diesem Moment fuhr ein Zug in Fahrtrichtung Siebenhirten in die Station ein. „Die Fahrerin hat beim Einfahren das Gerangel am Bahnsteig gesehen und sofort eine Notbremsung eingeleitet. Doch die Männer sind unmittelbar vor dem Zug reingefallen, ein Zusammenstoß konnte nicht mehr verhindert werden“, sagte Michael Unger, Sprecher der Wiener Linien.

Männer noch nicht einvernahmefähig

Warum die Männer in Streit gerieten, war am Donnerstag noch unklar. „Sie sind noch nicht einvernahmefähig“, sagte Fürst. Laut Zeugen dürften einander die Männer zumindest gekannt haben. Die Polizei wertet nun die Videoüberwachung der U-Bahn-Station aus. Die U6 war durch den Vorfall bis 0.15 Uhr unterbrochen, ab da konnten bis zum Betriebsschluss die Züge auf einem Gleis der Station Thaliastraße durchfahren.