Mordversuch bei Demo: Verfahren abgebrochen

Eine Attacke auf ein Mitglied der rechtsextremen Identitären ist weiter ungeklärt. Bei einer Demo in Wien wurde im Juni 2016 der 17-Jährige durch einen Steinwurf schwer verletzt. Die Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren ein.

Knapp einen Monat nach der Demo fahndete die Polizei nach vier Tatverdächtigen - mehr dazu in Identitären-Demo: Polizei sucht Verdächtige. Im März diesen Jahres hieß es dann von der Polizei: „Durch umfangreiche Ermittlungen in der linken Szene“ habe man einen Verdächtigen identifiziert“ - mehr dazu in Mordversuch bei Demo: Verdächtiger identifiziert.

Doch der Verdacht konnte sich nicht erhärten. „Es hat ein Verfahren gegen zwei Beschuldigte gegeben. Es wurde aber aus Beweisgründen eingestellt“, sagte die Sprecherin der Wiener Staatsanwaltschaft, Nina Bussek, gegenüber wien.ORF.at. Danach sei noch weiter gegen unbekannte Täter ermittelt worden. „Aber das Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt wurde abgebrochen, weil momentan keine weiteren Ermittlungsansätze vorliegen“, so Bussek.

Demo Identitäre

LPD Wien

Der damals 17-Jährige wurde durch den Stein schwer verletzt

Unbekannter warf Stein von Dach

Die als rechtsextrem eingestuften Identitären demonstrierten im Juni 2016 in Wien gegen Flüchtlinge, was eine Gegendemonstration linker Aktivisten zur Folge hatte. Ein Unbekannter kletterte über eine Luke auf das Dach eines Hauses in der Goldschlagstraße Ecke Neubaugürtel. Von dort bewarf er den Demonstrationszug der Rechtsextremen mit zumindest zwei Gegenständen, einem weißen Plastikkübel und einem als Tatwaffe verwendeten Stein.

Bilder von der Demo und Gegendemo

Das damals 17-jährige Opfer wurde mit schweren Kopfverletzungen in die Intensivstation gebracht, überlebte aber den Angriff. Es wurde wegen Mordversuchs ermittelt - mehr dazu in Demos: Ermittlungen wegen Mordversuchs.

Hubert Kickinger, wien.ORF.at