Schuldsprüche für brutale Schläger

Zwei mutmaßliche Mitglieder einer Bande, die mehrere Menschen in Österreich und Rumänien überfallen sowie entführt haben soll, sind am Mittwoch am Straflandesgericht schuldig gesprochen worden. Sie sitzen bereits in Haft.

Die Bande bestand aus mehreren Mitgliedern. Drei sitzen in Rumänien in Auslieferungshaft, eines ist bereits verurteilt, eines auf der Flucht. Zwei standen am Mittwoch in Wien vor Gericht. Sie mussten sich wegen eines Raubüberfalls auf einen Autofahrer und der Entführung eines Paares verantworten. Beide bekannten sich zum Auftakt zum Raubüberfall und zur Freiheitsentziehung schuldig. Die mitangeklagte erpresserische Entführung relativierten sie als freiwilliges Treffen.

Paar bedroht und misshandelt

Die beiden Männer sollen das Paar, die Ex-Frau des Bandenbosses und deren neuen Ehemann, zwei Tage lang malträtiert haben. Ehemann und Bandenboss sollen einst gute Freunde gewesen sein. Bei einer „Aussprache“ in einem Lokal soll das Paar stundenlang bedroht, der Mann brutal zusammengeschlagen, die Frau zu sexuellen Handlungen aufgefordert worden sein.

Die Frau wurde danach laut Anklage stundenlang durch Niederösterreich gefahren und soll in einer Raststation vergewaltigt worden sein. Ihr Ehemann wurde derweil in einer Lagerhalle in Wiener Neustadt festgehalten. Als ihm die Flucht gelang, wurde die Frau freigelassen.

Schuldsprüche und Zusatzstrafe

Im Oktober 2016 sollen fünf Mitglieder der Bande einen damals 19-Jährigen in Niederösterreich in dessen Auto entführt haben. Sie schlugen ihn, fesselten ihn und sperrten ihn in den Kofferraum. Auf einem Feldweg warfen sie ihn aus dem Wagen und machten sich mit Auto und Wertgegenständen aus dem Staub. Erst nach stundenlangem Herumirren in der Dunkelheit nahm der Schrecken für den 19-Jährigen ein Ende. Das Auto wurde später an der ungarisch-serbischen Grenze gefunden.

Ein Teil der Bande wurde dafür bereits im Vorjahr verurteilt. Die beiden in Wien angeklagten Männer sitzen bereits in Strafhaft. Sie wurden nun zusätzlich wegen schwerer Körperverletzung, schwerer Nötigung und Freiheitsberaubung verurteilt. Der Bruder des Bandenbosses erhielt eine Zusatzstrafe von 19 Monaten, davon 13 Monate unbedingte Haft. Sein Komplize, der bereits eine fast sechsjährige Freiheitsstrafe wegen des Carjackings in Niederösterreich ausgefasst hatte, wurde zwar schuldig gesprochen, erhielt jedoch keine Zusatzstrafe.