Millionenschaden durch Graffiti auf Öffis
Für manch einen ist es Kunst - für die Wiener Linien aber ist es ein kostspieliges Ärgernis: Graffitivandalismus. Laut Daniel Amann, Pressesprecher von den Wiener Linien, gibt es jährlich zwischen 300 und 400 Vorfälle. „Graffiti sieht man deswegen so selten, weil wir dies mit einer Null-Toleranz-Politik handhaben“, erklärt Amann. Und das bedeutet, dass jeder Fall von den Wiener Linien angezeigt wird, manche davon landen sogar vor Gericht.
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Wirkt sich negativ auf das Sicherheitsgefühl aus
„Wenn ein Zug beschmiert wird, dann wird er unmittelbar eingezogen und noch am selben Tag gereinigt“, so Amann. Graffiti würde sich negativ auf das subjektive Sicherheitsgefühl der Fahrgäste auswirken. Man zielt aber darauf ab, dass die Fahrgäste sich wohlfühlen und möglichst viele Menschen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Wien unterwegs sind.
Deshalb ist bereits viel in den Objektschutz investiert worden. Bahnhofanlagen sind verstärkt durch Zäune, Übertrittsschutz und Kameras gesichert worden. Dazu werden regelmäßige Schwerpunktkontrollen durchgeführt. „Für uns ist es wichtig, eng mit der Polizei in Kontakt zu stehen. Das betrifft vor allem Täter, die international unterwegs sind“, erklärt Amann.
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„Haben eine eigene Präventionsabteilung“
In Bezug auf die Schadenssumme, die die Wiener Linien durch Graffitivandalismus davonträgt, kann von einem rückläufigen Trend gesprochen werden. Waren es im Jahr 2013 noch 3,3 Millionen Euro, ist die Zahl im Vorjahr auf 1,9 Millionen Euro gesunken. „Das ist zwar ein Rückgang, aber immer noch sehr viel Geld“, so Amann.
Der Lack der Züge sei so heikel, dass Graffitifarben nur mit spezieller Chemie wieder wegzubringen sind. Ein beschmierter Zug kann zwei bis drei Tage lang nicht eingesetzt werden. Eine eigene Präventionsabteilung hält in vielen Schulen Vorträge, um Kinder und Jugendliche auf die Folgen von Graffitivandalismus aufmerksam zu machen. „Damit beginnen wir bereits in der 4.Klasse Volkschule“, so Amann.
Sarah Steiner, wien.ORF.at
Links:
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