Einbruch und Abhörwanzen in Strache-Büro

Ein Einbruch und der Fund von Abhörwanzen im Büro von Vizekanzler Heinz-Christian Strache beschäftigen das Landesamt für Verfassungsschutz und das Heeresabwehramt im Palais Dietrichstein in der Wiener Innenstadt.

Bereits in der Vorwoche wurde sein Büro vom Heeresabwehramt untersucht. Dabei sind zwei Wanzen gefunden worden. Strache: „Man hat dokumentiert, feststellen müssen, dass mein Büro, das Büro des Vizekanzlers, rechtswidrig mit Abhörmöglichkeiten ausgestattet war.“

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Strache gegenüber dem ORF Radio

Wie lange die Wanzen schon im Büro des Vizekanzlers waren, ist unbekannt. Vor Strache nützte Kulturminister Thomas Drozda (SPÖ) das Büro.

Der Fund der Wanzen war bereits vorher vom Verteidigungsministerium bestätigt worden. Beamte des Heeresabwehramtes hätten „technisches Material gefunden, das geeignet ist, den Herrn Vizekanzler abzuhören“, so ein Sprecher. Nicht bekannt gegeben wird, wo die Wanzen genau versteckt waren. Laut Medienberichten war das technische Equipment hinter einer Spiegelwand gefunden worden. Das Heeresabwehramt - eigentlich zuständig zum Schutz des Bundesheeres - war im Zuge der Amtshilfe tätig geworden, hieß es aus dem Verteidigungsministerium.

Einbrecher flüchtete über Nottreppe

Ob ein Einbruch Mittwochabend mit den Wanzen zusammenhängt, ist nicht bekannt. Fest steht, dass Mitarbeiter Straches gegen 19.00 Uhr Geräusche aus dessen Büro hörten. Strache selbst war zu dieser Zeit nicht anwesend. Als sie nachsahen, hörten sie nur noch, wie jemand über die Nottreppe lief. Es wurde Anzeige erstattet. Das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) nahm die Ermittlungen auf.

Aktuell laufen die Ermittlungen, welches Motiv dahinter stecken könnte, ist unklar. "Wir erwarten uns nähere Erkenntnisse durch die weiteren Einvernahmen“, sagte Michaela Kardeis, Generaldirektorin für die Öffentliche Sicherheit im Innenministerium. Zunächst müsse geklärt werden, ob Dokumente, Unterlagen, etc. entwendet wurden.

Das Palais Dietrichstein verfügt über ein elektronisches Sicherheitssystem. Aufgrund von Transportarbeiten im Palais Dietrichstein standen die Türen allerdings längere Zeit offen, sodass ein unbemerktes Betreten des Gebäudes durchaus möglich war.

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