Häupl-Nachfolge: Buhlen um Delegierte

981 Delegierte entscheiden am Samstag über die Nachfolge von SPÖ-Wien-Chef Michael Häupl. Und damit auch, wer nächster Bürgermeister wird. Die beiden Kandidaten buhlen intensiv um die Gunst der Delegierten.

Da es sich um einen außerordentlichen Landesparteitag der Wiener SPÖ handelt, ist die Zahl der Delegierten ident mit der des vergangenen Parteitags. 981 SPÖ-Mitglieder entscheiden, ob Andreas Schieder oder Michael Ludwig der Nachfolger von Michael Häupl wird. Die Personen müssten eigentlich ebenfalls dieselben sein wie im Vorjahr. Denn jeder hat das Recht, wieder gemeldet zu werden.

Es gibt aber auch die Möglichkeit auf Ersatznominierungen. Beispielsweise durch Todesfälle wie den ehemaligen Bezirksvorsteher der Leopoldstadt, Karlheinz Hora. Manche sind aber auch wegen lange geplanter Urlaube oder Spitalsaufenthalte entschuldigt.

Abstimmung Parteitag

APA/Herbert P. Oczeret

Die Stimmabgabe wird kontrolliert

„Parteikontrolle“ unterstützt Überwachung

Dabei soll es sich nur um Ausnahmen handeln, wird in der Wiener SPÖ betont. Dass Nachnominierungen heikel sind, zeigt der Fall der Simmeringer SPÖ-Bezirksorganisation. Dort wollte man zunächst nur Genossen mit einer gewissen Sitzungsanwesenheit zum Parteitag entsenden. Offenbar mit dem Ziel jene Bezirksmitglieder hinschicken zu können, die für Ludwig stimmen würden.

Das wäre jedoch ein Widerspruch zu den Parteistatuten, der zeigt, zu welchen Mitteln in dieser parteiinternen Auseinandersetzung gegriffen wird. Das Misstrauen soll groß sein, sowohl im Ludwig-, als auch im Schieder-Lager. Deswegen wird in der Partei mittlerweile betont, dass das Wahlergebnis streng überwacht wird, um mögliche Manipulationen auszuschließen. Zudem dürfen nun beide Bewerber jeweils eine Vertrauensperson zur Wahlkommission entsenden, um das Prozedere zu überwachen. Dazu kommt noch die sogenannte „Parteikontrolle“, die bei der Überwachung unterstützen soll.

Beide Kandidaten sehen sich vorne

157 Delegierte schickt der Wiener Ausschuss, sozusagen der erweiterte Parteivorstand mit Landtagsabgeordneten, Bezirksvorstehern und anderen Funktionären. 600 - und damit der größte Teil - kommen von allen Bezirksorganisationen, 120 von den Roten Gewerkschaftern. Die restlichen Delegierten teilen sich auf SPÖ-Vorfeldorganisationen auf - mehr dazu in Häupl-Nachfolge: 981 Delegierte entscheiden.

Parteiintern wird bereits seit Wochen gerechnet, wer die Nase bei den Delegiertenstimmen vorne hat. Mit offenbar unterschiedlichen Ergebnissen. Sowohl Schieder als auch Ludwig sehen sich deutlich vorne. Es dürfte also ein knappes Rennen werden.

Links: