Offenbar 24 Pferde für Wiener Polizei fix
Die Pferde sollen offenbar im Prater oder in der Lobau fix stationiert werden, berichtete die Tageszeitung „Kurier“ (Onlineausgabe) in Berufung auf „gut informierte Kreise“. Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) würde bereits an einem Einsatzkonzept arbeiten. Von dort könnte die Reiterstaffel rasch in die Innenstadt und auf die Donauinsel verlegt werden. Aktuell soll gemeinsam mit dem Magistrat ein geeignetes Quartier gesucht werden. Zunächst dürfte nächstes Jahr ein Testbetrieb mit zwölf Tieren starten.
APA/dpa/Marius Becker
Kosten bei rund 350.000 Euro
Die Pläne sind bereits seit Anfang des Jahres bekannt. Damals hatte es geheißen, man wolle „sachlich objektiv nach budget- und einsatztaktischen Kriterien“ evaluieren lassen, ob und inwiefern die berittene Polizei für Wien Sinn hat. Danach soll entschieden werden, wie es weitergeht - mehr dazu Minister prüft berittene Polizei für Wien.
Prompt gab es auch Kritik an den Plänen, vor allem von Polizeigewerkschaft und Tierschützern. Gewerkschafter Reinhard Zimmermann von der Fraktion Christlicher Gewerkschafter (FCG) meinte damals: „Es wäre ein großer finanzieller und personeller Aufwand, der sich letztendlich so nicht rechnen wird“ - mehr dazu in Bedenken gegen berittene Polizei. Laut Berechnungen des „Kurier“ kämen die Kosten alleine für die Pferde auf 350.000 Euro jährlich - die Gehälter der reitenden Polizisten und des Stallpersonals nicht miteingerechnet.
Gewerkschaft sieht „Touristenattraktion“
Tierschützer kritisierten die Ausbildung, die pro Tier mindestens ein Jahr dauert. Dabei werden die Pferde auf den möglichen Einsatz in Gewaltsituationen wie Demonstrationen vorbereitet. Zimmermann sagte: „Wenn man Pferde bei Demonstrationen einsetzen will, muss ich sagen, dass der Lärmpegel dort mittlerweile so hoch ist, dass ein berittener Einsatz wohl nicht sehr dienlich wäre.“ In München, wo es bereits berittene Polizei gibt, werden die Tiere deswegen nicht bei Demonstrationen eingesetzt. Zimmermann sieht in der Pferdestaffel vor allem eine „Touristenattraktion“.