Blockierte „Öffis“: Bezirk streicht Parkplätze

Achtmal täglich werden in Wien Straßenbahn oder Bus von Falschparkern behindert. In Währing hat man Konsequenzen gezogen: An besonders gefährdeten „Hotspots“ gilt nun ein komplettes Halte- und Parkverbot.

51-mal blieben die Straßenbahnlinien 9 und 42 im Jahr 2016 in der Kreuzgasse in Währing hängen. „Das liegt daran, dass die Straße dort extrem eng ist und die Parkspur nur 1,80 Meter breit“, so Bezirksvorsteherin Silvia Nossek (Grüne) im Radio-Wien-Interview. Dem Bezirk reichte es, seit gut einem Jahr gilt deshalb zwischen Klostergasse und Lacknergasse in beiden Fahrtrichtungen ein Park- und Halteverbot. Die Maßnahme ist laut Wiener Linien durchaus erfolgreich: Im vergangenen Jahr blieben die „Bims“ nur noch achtmal hängen.

Falschparker behindert Straßenbahn

Wiener Linien

Immer wieder behindern Falschparker Busse und Bims

Auch die Fußgänger sollen von der Maßnahme profitieren: Die schmalen Gehsteige würden verbreitert und mit Grünflächen versehen, kündigte Nossek an. Wie viele Parkplätze gestrichen wurden, kann die Bezirksvorsteherin nicht sagen. Beschwerden habe es jedoch kaum gegeben: „In einer Straßenbahn, die steht, sind Hunderte Menschen betroffen.“

Blockierte „Öffis“: Bezirk streicht Parkplätze

Achtmal täglich blockieren Falschparker in Wien Straßenbahn oder Bus. In Währing gilt nun an „Hotspots“ ein komplettes Halte- und Parkverbot.

Keine flächendeckende Lösung

Auf der Währinger Straße kämpfen die Linien 40 und 41 regelmäßig mit Falschparkern. Bis jetzt konnte der Bezirk jedoch nur auf Höhe der Hausnummer 100 einige Parkplätze streichen und dadurch Erleichterung schaffen. Die Maßnahme sei zwar effektiv, „aber es ist auch kein Mittel, das man überall anwenden kann. Weil dann müsste man eigentlich in der ganzen Währinger Straße und Kreuzgasse die Parkplätze wegnehmen, das geht nicht. Aber dort war es so oft und so gehäuft, dass es dort auch sinnvoll ist“, so Nossek.

Neues „Öffi“-Warnsystem gegen Falschparker

ORF

Die Wiener Linien haben bereits ein Falschparker-Warnsystem getestet

Problematisch seien vor allem SUVs, die höhere Zulassungsbreiten als normale Pkws haben. Sie sorgen in Straßen mit schmalen Parkspuren sehr häufig für Probleme. Die Wiener Linien haben deshalb auch ein Falschparker-Warnsystem getestet, allerdings mit wenig Erfolg.

Zahl der Falschparker nimmt zu

Insgesamt zählten die Wiener Linien im vergangenen Jahr rund 3.000 Falschparker. 2016 waren es fast 2.300 Falschparker gewesen. Besonders betroffen sind neben der Währinger Straße und der Kreuzgasse auch die Linie 5 im Bereich Kaiserstraße/Blindengasse sowie die Linie 60 in der Geßlgasse. Bis zu 40 Minuten kann es dauern, bis blockierte Straßenbahnen wieder unterwegs sind.

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