Heumarkt: UNESCO begrüßt Fahrplan

Die UNESCO begrüßt die Bemühungen der Bundesregierung um den Erhalt des Weltkulturerbes der Wiener Innenstadt. Der von ÖVP und FPÖ vorgeschlagene Fahrplan „erscheine sinnvoll“, heißt es in einem Brief der UNESCO.

Die Anfang Februar vorgeschlagenen Schritte (Experten-Workshop, Heritage Impact Assessment und Advisory Mission) zeigten „die ernsthafte Absicht“, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, heißt es in einem Brief der Direktorin des Welterbezentrums Mechthild Rössler an das Bundeskanzleramt. Der im sogenannten Desired State of Conservation Report (einem Bericht Österreichs über den Erhalt seiner Welterbestätten, Anm.) vorgeschlagene Fahrplan erscheine sinnvoll, heißt es in dem der APA vorliegenden Schreiben weiter.

Rendering neues Konzept für Heumarkt

Isay Weinfeld&Sebastian Murr

Im Juni droht die Aberkennung des Weltkulturerbe-Status

Blümel zeigt sich erfreut

„Es hat sich ausgezahlt, dass wir erstmals seitens des Bundes konkrete Maßnahmen vorgeschlagen haben, damit Wien wieder von der Roten Liste gestrichen wird“, freute sich Kulturminister Gernot Blümel (ÖVP) gegenüber der APA über die Reaktion der UNESCO. Blümel hatte gemeinsam mit Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) bei einer Pressekonferenz Anfang Februar betont, alles in ihrer Macht Stehende tun zu wollen, um den Welterbestatus zu erhalten.

„Erstmals gibt es ein Bekenntnis der Republik Österreich zur Einhaltung ihrer rechtlichen Verpflichtung, das Welterbe Wien zu schützen“, zeigte sich daraufhin auch Gabriele Eschig, Generalsekretärin der UNESCO Österreich, erfreut.

Gernot Blümel und Heinz-Christian Strache bei Pressekonferenz

APA/Herbert Neubauer

Kulturminister Blümel und Vizekanzler Strache im Februar

Experten-Workshop am Mittwoch

Am kommenden Mittwoch findet nun der angekündigte Experten-Workshop statt. „Wir haben unabhängige internationale Expertinnen und Experten für historische und zeitgenössische Stadtplanung und Stadtentwicklung sowie für Verfahrensfragen in Bezug auf die Welterbe-Konvention zur Diskussion eingeladen“, erläuterte Blümel. Die Ergebnisse werden anschließend veröffentlicht und dem Welterbezentrum sowie dem Beratungsgremium ICOMOS übermittelt. Im Frühherbst soll dann eine „Advisory Mission“ stattfinden, im Zuge derer Vertreter der UNESCO nach Wien eingeladen werden.

Das historische Zentrum von Wien wurde im vergangenen Juli auf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes gesetzt, womit der Innenstadt die Aberkennung des Welterbestatus droht. Grund ist das geplante Hochhaus am Heumarkt, das mit einer Höhe von 66 Metern das Innenstadtensemble nach Ansicht der UNESCO maßgeblich beeinträchtigt. Von 24. Juni bis 4. Juli findet die nächste Sitzung des Welterbe-Komitees statt, bei der über das weitere Vorgehen in Bezug auf Wiens Kulturerbestatus entschieden wird.

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