Budget: Sparkurs bei Lehrpersonal

Von der Bundesregierung wird mehr Geld für die Bildung versprochen. Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) fürchtet aber, dass es durch Einsparungen bei der Integration weniger Lehrpersonal geben wird.

Ohne die Integrationstöpfe wird ab 2019 Personal fehlen, meinte Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky im Ö1-Morgenjournal: „In Wien über 300 Leute, das hieße, dass es 150 mal Sprachförderungsarbeit, 43 mal Schulsozialarbeit, 125 mal Lehrerinnen, die begleitende integrative Maßnahmen setzen und sechs mobile Teams nicht mehr geben kann.“

Czernohorsky: „Herausforderungen sind da“

„Was mich im Grund am meisten schockiert, ist die Begründung der Bundesregierung, die Maßnahmen zur Förderung von Integration an Schulen brauche es nicht mehr, weil die Herausforderungen temporär sind. Die Herausforderungen sind natürlich überhaupt nicht temporär, sondern sie sind da. Und wenn diese Unterstützung ausfällt, dann ist es zuallererst ein wirklich riesengroßes Problem auf dem Rücken der Lehrerinnen und Lehrer, unter dem Kinder zu leiden haben“, sagte Czernohorszky.

Jürgen Czernohorszky

APA/Herbert Neubauer

Bildungsstadtrat Czernohorszky fürchtet, dass es in Wien weniger Lehrpersonal geben wird

Soziale Integration durch Sozialarbeit

„Deutschklassen können ja nicht die soziale Integration unterstützen, sondern die Sprache. Sprache ist wichtig für die Integration, es gab ja auch jetzt schon Sprachunterstützung, aber es braucht auch die soziale Integration und dafür die Sozialarbeit“, meinte Stadtschulratspräsident Heinrich Himmer gegenüber „Wien heute“.

Heuer gibt es noch 80 Millionen Euro aus dem Integrationstopf - für Sprachförderlehrer oder Sozialarbeiter. Für nächstes Jahr wird ein solcher Topf nicht mehr erwähnt. Stattdessen aber Deutschförderklassen und -kurse, sie sollen ab Herbst 2018 schrittweise eingerichtet werden - mehr dazu in Kritik an geplanten Deutschförderklassen (wien.ORF.at; 22.1.2018) und Schulen: Wiener SPÖ für Sozialindex (wien.ORF.at; 21.2.2018).

TV-Hinweis:

„Wien heute“, 23.3.2018, 19.00 Uhr, ORF2 und danach online unter tvthek.ORF.at.

Oliver Steingötter ist ein Sozialarbeiter der ersten Stunde in Wiens Klassenzimmern: „Wir schauen nach der Ursache und versuchen, nicht das Problem zu verbieten, damit der Schüler sein Verhalten verändert und auch die Situation in der Klasse besser wird.“ Die Schützlinge von Steingötter bleiben anonym. Ob Drogen, Gewalt oder Angst - wenn die Ursache bekämpft wird, haben die Kinder meist mehr Halt und eine zweite Chance. „Der Vorteil ist, dass man niemand wegschicken muss. Wenn man jemand wegschicken muss, reicht man nur das Problem weiter“, sagte Anton Berzlanovich, Direktor der PTS Schaumburgergasse.

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