Laudamotion will Crew mehr zahlen

Niki Lauda, Chef der neuen Billigfluglinie Laudamotion, will Piloten und Flugbegleitern mehr zahlen: „Wir werden der am besten zahlende Low-Cost-Carrier in Wien sein.“ Von den 21 Flugzeugen werden vier in Wien stationiert.

Das neue Gehaltsmodell will Lauda am Donnerstag den Belegschaftsvertretern vorstellen. Bereits am Mittwoch gab er bei einer Pressekonferenz gemeinsam mit Ryanair-Gründer und Laudamotion-Miteigentümer Michael O’Leary in Wien einen Ausblick auf den Sommerflugplan. Von den 21 Laudamotion-Flugzeugen werden vier in Wien stationiert sein und bis zu dreimal täglich nach Palma de Mallorca fliegen. Sechs Flieger stehen in Düsseldorf, vier in Berlin, zwei in Zürich und jeweils einer in Köln, Frankfurt, München, Nürnberg und Stuttgart.

Lauda mit Ryanair-Gründer O'Leary

APA/Herbert Neubauer

O’Leary und Lauda präsentierten den Sommerflugplan

„Laudamotion ist keine Ryanair“

Einmal mehr drehte es sich darum, ob Lauda nur ein Strohmann für die Iren war. Die Antwort von Lauda ließ an Deutlichkeit nichts zu Wünschen übrig: „Ich kommentiere keine dummen Kommentare. Wir sind eine österreichische Firma und eine europäische Fluglinie. Ich möchte diesen Bullshit stoppen. Ich kann nur sagen: Der Neid ist ein Hund.“

Laudamotion will Crew mehr zahlen

Niki Lauda, Chef der neuen Billigfluglinie Laudamotion, will Piloten und Flugbegleitern mehr zahlen.

Woraufhin O’Leary von Lauda das Wort „Bullshit“ ins Deutsche übersetzt haben wollte, was Lauda grinsend kommentierte: „I don’t know.“ („Ich weiß es nicht“, Anm.). Auch O’Leary verneinte intensiv, dass Niki von Ryanair nur vorgeschoben wurde. „Er hat sein eigenes Geld auf den Tisch gelegt. Und er hat uns geschlagen“, spielte er auf den Bieterprozess an, bei dem Ryanair gegenüber Lauda den Kürzeren zog. Und er betonte: „Laudamotion ist keine Ryanair Austria.“

Zeit der teuren Flüge „vorbei“

Lauda wie auch O’Leary erklärten wortreich, dass nun die Zeit der teuren Flüge mit der Lufthansa und ihren Tochterunternehmen - darunter die AUA - vorbei sei. Und der Ire stellte nebenbei klar, dass die AUA schon lange keine österreichische Fluglinie ist, denn sie bekomme ihre Anweisungen von der Konzernmutter in Deutschland, während bei Laudamotion Lauda das sagen habe.

Lauda mit Ryanair-Gründer O'Leary

APA/Herbert Neubauer

O’Leary zeigte sich bei der Pressekonferenz mit rotem „Lauda-Kapperl“

Der Ire, der derzeit 24,9 Prozent an Laudamotion hält, meinte dann auch auf die Frage, wie viel er für weitere 50 Prozent zahlen werde: „Das Kapperl ist sehr teuer.“ Heuer würden jedenfalls 50 Mio. Euro investiert, im nächsten Jahr deutlich weniger als die Hälfte und im dritten Jahr solle sich dann Profit einstellen. In zwei bis drei Jahren soll Laudamotion dann 30 bis 40 Flugzeuge betreiben. Derzeit stellt Ryanair Lauda noch vier Flugzeuge zur Verfügung.

Flugzeughersteller noch offen

Ob Laudamotion weiterhin mit Airbus-Flugzeugen operiert oder - wie Ryanair - auf Boeing setzt, beantwortete O’Leary so: Das Ziel ist Airbus, aber wenn der Preis oder die Liefergeschwindigkeit nicht stimmt, dann eben Boeing. An der Ryanair-Destination Bratislava wird sich nichts ändern, so die Botschaft von O’Leary, also weder sei der Flughafen Wien nur eine Übergangslösung noch wolle man Kapazitäten von der slowakischen in die österreichische Hauptstadt holen - mehr dazu in Einstieg: Lauda schließt Deal mit Ryanair.

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