31.500 Anrufe bei Gesundheits-Hotline

Seit einem Jahr gibt es in Wien die Gesundheits-Hotline unter der Telefonnummer 1450. 31.500 Anrufe sind bisher verzeichnet worden, das Pilotprojekt soll nun auf ganz Österreich ausgedehnt werden.

„Das Service wird von der Wiener Bevölkerung ausgesprochen gut in Anspruch genommen“, bilanzierte Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) bei einer Pressekonferenz am Montag. Die Hotline soll eine Erstanlaufstelle bei Gesundheitsfragen und akuten Symptomen sein. Sie ist rund um die Uhr, sieben Tage die Woche erreichbar. Speziell geschultes diplomiertes Krankenpflegepersonal lotst die Anrufer durch ein von Experten entwickeltes Abfragesystem.

„Damit leistet 1450 einen wichtigen Beitrag, dass Beschwerden dort behandelt werden, wo sie am besten aufgehoben sind“, sagte Frauenberger. Auch Auskünfte über Öffnungszeiten und die nächstgelegenen Ärzte und Apotheken erhalten die Anrufer.

Verbesserung bei Selbstversorgung

In rund 14.500 Fällen fand eine tief gehende Gesundheitsberatung statt. Die häufigsten Beschwerden waren abdominale Schmerzen, Insektenbisswunden, Erbrechen, Rückenschmerzen und Diarrhoe. Der Großteil der Anrufer, nämlich zwei Drittel, wurde an Ärzte im niedergelassenen Bereich verwiesen. 1.500 Anrufer wurden direkt mit der Wiener Berufsrettung weiterverbunden und rund 1.400 Anrufer wurden an den Ärztefunkdienst verwiesen. In rund 1.000 Fällen konnten Selbstversorgungshinweise gegeben werden.

„Das zeigt, dass wir Verbesserungsbedarf haben, aber auf einem guten Weg sind“, sagte die Obfrau der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK), Ingrid Reischl. „Die Selbstversorgerquote kann noch gesteigert werden“, meinte auch Volker Schörghofer, stellvertretender Generaldirektor des Hauptverbands der Sozialversicherungen.

„Die telefonische Gesundheitsberatung entlastet das Spitalswesen und hilft, Rettungsfahrten zu vermeiden“, meinte Schörghofer. So gaben 18 Prozent der Wiener Anrufer mit Beschwerden an, dass sie ohne dieses Service in eine Spitalsambulanz gefahren wären oder eine Rettung gerufen hätten.

Viele Anrufe an Samstagen

Die meisten Anrufe verzeichnet die Gesundheitsberatung zwischen 8.00 Uhr und 10.00 Uhr sowie zwischen 17.00 Uhr und 19.00 Uhr, der Spitzentag ist Samstag. Die Gespräche dauern durchschnittlich acht Minuten. Besonders gefragt war das neue Angebot während der Grippezeit: In den Monaten Jänner und Februar gab es um ein Drittel mehr Anrufe als in den Monaten davor.

Das Pilotprojekt, das vorerst in den Bundesländern Wien, Niederösterreich und Vorarlberg getestet wird, soll in ganz Österreich ausgerollt werden. „Die Zeichen stehen gut, dass wir 2019/2020 das Rollout in ganz Österreich schaffen“, sagte Schörghofer. Er gehe davon aus, dass nach einer entsprechenden Evaluierung noch heuer Verhandlungen zur dauerhaften Finanzierung abgeschlossen werden könnten.

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