Mailath: Opposition will mehr Veränderung

Der Wunsch nach Veränderung in der Wiener Stadtregierung klingt nach der Rücktrittsbestätigung von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny mehr oder weniger durch die Reaktionen aller Oppositionsparteien.

Die Wiener FPÖ begrüßte den Rückzug des Kulturstadtrats und wiederholte ihren Wunsch nach Neuwahlen: „Lediglich Köpfe auszutauschen wird zu wenig sein! Das System der Rathausroten bedarf einer Rundumerneuerung“, sagte Vizebürgermeister Dominik Nepp. Eine tatsächliche Veränderung werde es erst dann geben, „wenn sich das rot-grüne Rathausgespann auflöst und den Wienerinnen und Wienern den Urnengang ermöglicht“, so Nepp. Von Mailath-Pokornys Nachfolger bzw. Nachfolgerin wünscht sich FPÖ-Sportsprecher Dietrich Kops mehr Budget für den Sport.

ÖVP fordert grundlegende Änderungen

Die ÖVP kritisierte den „schrittweisen Abgang des Häupl-Teams“. „Die rot-grüne Stadtregierung bleibt mit diesem dauerhaften Interregnum weiterhin gelähmt und bietet einmal mehr ein unwürdiges Schauspiel“, meinte der nicht amtsführende Stadtrat Markus Wölbitsch. „Bürgermeisterkandidat Michael Ludwig sollte hier mehr Tempo an den Tag legen und Leadership zeigen, statt auf einen wöchentlichen Zerfall des alten Teams zu setzen“, forderte er. Besonders im Finanz- und Wirtschaftsressort brauche es „grundlegende Änderungen“.

NEOS hofft auf mehr Transparenz und Dialog

Lob für den scheidenden Stadtrat gab es von NEOS-Klubchefin Beate Meinl-Reisinger. „In seinen 17 Jahren Amtszeit als Kulturstadtrat rechne ich ihm unter anderem die Etablierung des heutigen MuseumsQuartiers, seine Offensive für Kunst im öffentlichen Raum, die Wiener Theaterreform als auch das Vorantreiben der Restitution von Kunst besonders hoch an“, sagte Meinl-Reisinger. Allerdings habe sie „eine große Zukunftsvision für die Kulturmetropole Wien bisher vermisst“. Von seiner Nachfolgerin bzw. seinem Nachfolger erwarte sie sich mehr Transparenz und Dialog.

Ludwig: „Sehr persönlicher Schritt“

Der designierte Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) kommentierte die Ankündigung von Mailath-Pokorny als einen „sehr persönlichen Schritt“, den er zur Kenntnis nehme. Er schätze Andreas Mailath-Pokorny außerordentlich, und dieser sei meiner Meinung nach „qualifiziert für alle internationalen Herausforderungen, aber auch für alle Funktionen im österreichischen Kulturgeschehen“, streute Ludwig dem scheidenden Stadtrat Rosen.

Er, Ludwig, habe aber immer ein "sehr gutes politisches und persönliches Verhältnis zu Mailath-Pokorny gehabt, und „ich gehe davon aus, dass sich die Zusammenarbeit vielleicht in anderen Zusammenhängen fortsetzen lässt“. Wer die Kultur- und Sportagenden übernehmen soll, ließ Ludwig offen. Freilich habe er Ideen, aber vor den SPÖ-Gremien am 14. Mai werde er keine Auskunft über Personalia geben, betonte der Voristzende der Wiener SPÖ einmal mehr.

Links: