Weniger Leihräder landen im Wienfluss

Die Diskussion über die Leihräder von asiatischen Anbietern lässt offenbar nach. Noch Ende Dezember mussten 26 dieser Räder aus dem Wienfluss gefischt werden. Zuletzt wurden laut Viadonau kaum mehr Räder ins Wasser geworfen.

Die Anbieter Ofo und OBike standen lange Zeit in der Kritik, weil sie viel Platz verstellten. Dem einen oder anderen gefiel das offenbar gar nicht, woraufhin eine beträchtliche Zahl an Rädern in den Donaukanal geworfen wurde - mehr dazu in Stadt Wien überlegt Gebühr für Radverleiher.

Die Stadt Wien reagierte. Die Anbieter dürfen nun maximal 1.500 Leihräder in Wien abstellen. Ofo und OBike haben ihr Wiener Kontingent bereits reduziert - mehr dazu in OBike zieht 800 Leihräder ab. Außerdem ist die Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft Viadonau entschädigt worden. Sie ist für Reinigungsarbeiten im Wienfluss verantwortlich.

Chinesen übernahmen Kosten für Reinigung

Die Kosten für die Reinigung haben Ofo und OBike übernommen: „Unsere Kosten konnten weiterverrechnet werden. Wir stehen in einem verbesserten Kontakt zu den Leihradanbietern“, sagt Christoph Caspar, Sprecher von Viadonau gegenüber wien.ORF.at. Hinzu kommt, dass seit Dezember von Viadonau keine Leihräder mehr aus dem Fluss geborgen werden mussten. „Das kann natürlich auch daran liegen, dass in den Wintermonaten weniger Radfahrer unterwegs sind“, meint Caspar.

Caspar hofft, dass die Maßnahmen der Stadt Wien und die verringerte Zahl an Leihrädern zu einer Entspannung der Lage geführt haben. Erst am Montag, dem 23. April, fischten aber Privatpersonen mehrere Räder bei der Augartenbrücke aus dem Donaukanal. Ob es sich dabei um Leihräder handelt, konnte ob der Verunreinigungen nicht endgültig geklärt werden. „Sie wurden entfernt“, heißt es vonseiten des Wiener Stadtservices, das eng mit Viadonau zusammen arbeitet.

Räder Donaukanal

APA/Roland Schlager

Es ist nicht geklärt, ob es sich beim Fund vom 23. April um Leihräder handelt

Sperrmüll im Wasser ist Umweltproblem

Viadonau fischt immer wieder diversen Sperrmüll aus dem Wasser. Dazu gehören vor allem Alltagsgegenstände wie Stühle, Tische und Einkaufswagen. Zuletzt soll es allerdings keine massive Häufung an Müll im Wasser gegeben haben. Caspar begrüßt das: „Es ist ein ökologisches Problem. Die Gegenstände könnten im Gewässer zu richtigen Barrieren anwachsen.“ Wie im Fall der Fahrräder, die am Montag aufgetaucht sind.

Viadonau hofft, dass die Lage ruhig bleibt. Verunreinigungen werden weiterhin genau beobachtet, gemeldet und entfernt. Mit dem Start der Sommersaison könnten die Verunreinigungen wieder zunehmen, befürchtet Caspar. Er warnt davor, Räder ins Wasser zu werfen: „Das ist kein Kavaliersdelikt.“

Fahrräder vor U-Bahn geworfen

Am Samstag lösten unbekannte Täter dafür einen Polizeieinsatz auf der U4-Strecke zwischen Margaretengürtel und Pilgramgasse aus. Sie warfen zwei Fahrräder auf die Gleise der U4, ein Zug überfuhr die Räder und musste notbremsen. Während Mitarbeiter der Wiener Linien, Feuerwehrmänner und Polizisten eine Begehung der Strecke durchführten, wurden die Insassen der U-Bahn evakuiert.

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