Westausfahrt: Hietzing gegen Verlegung

Im Zuge der Sanierung der Westausfahrt-Brücke wird auch über eine Verlegung der Trasse nachgedacht. Eine von neun möglichen Varianten ist eine Verlagerung an die Hietzinger Bezirksgrenze. Die Bezirksvorsteherin protestiert.

„Das kommt für uns überhaupt nicht in Frage“, betonte Hietzings Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP) im Interview mit „Wien heute“. „Wir sind in Hietzing mit der Westeinfahrt mehr als bedient und wollen nicht, dass bereits bewohntes Gebiet von der Westausfahrt auch noch belastet wird.“ Auf der Penzinger Seite gebe es in diesem Bereich außerdem keine Bewohner.

„Die Emissionen sind aufgrund der geringen Distanz kein Thema“, entgegnete Hermann Papouschek, Leiter der MA 29 (Brückenbau). „Im Gegenteil, höhere liegende Emissionen sind sicher als unangenehmer zu bewerten als tiefer liegende Emissionen.“ In Sachen Lärmschutz gebe es zudem technische Maßnahmen, um diesen in den Griff zu bekommen.

Brücke muss abgerissen werden

Fest steht: Die Auffahrt zur Westautobahn (A1) muss komplett abgerissen und neu gebaut werden. 1,3 Kilometer lang ist der Straßenabschnitt, rund 53.000 Autos rollen täglich darüber. Wasserflecken auf der Unterseite der Brückenkonstruktion sind Zeugen des schlechten Zustands. Dazu kommen desolate Brückenlager und andere Alterserscheinungen. „Die Brücke hat ein Lebensalter erreicht, in dem sie jetzt weg muss“, erklärte Papouschek, „vor allem weil sie in den Folgejahren Kosten erzeugen würde, die unwirtschaftlich sind.“

Grafik Westausfahrt

ORF

Eine Option: Eine Verlegung der Westausfahrt ans andere Wienfluss-Ufer

Im Zuge einer Machbarkeitsstudie prüft die Stadt Wien derzeit neun verschiedene Varianten zur Neuerrichtung der Brücke. Die von der Hietzinger Bezirksvorsteherin vehement abgelehnte Option würde bedeuten, dass die Westausfahrt 40 Meter weit ans andere Ufer des Wienflusses wechselt. Zwei zusätzliche Fahrspuren würden sich dann direkt an der Bezirksgrenze zu Hietzing befinden.

Streit um die Westausfahrt

Die Westauffahrt zur A1 ist so desolat, dass an einem Brückenabriss kein Weg vorbeiführt. Die neue Brücke könnte über Hietzing führen.

Baubeginn nicht vor 2021

In rund zwei Monaten soll ein Ergebnis der Studie vorliegen. Papouschek rechnet mit einem Baubeginn nicht vor 2021, die Kosten werden derzeit auf 20 bis 30 Millionen Euro geschätzt. Eine Herausforderung für die künftige Baustelle ist jetzt schon klar: Zwei Fahrspuren müssen beibehalten werden, um ein Verkehrschaos zu verhindern.

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