Streit zwischen Taxi- und Uber-Fahrern eskaliert

Der Konflikt zwischen Taxi- und Uber-Fahrern in Wien wird offenbar zunehmend gewalttätiger. So klagen mehrere Uber-Fahrer über Attacken durch Taxler, ein Uber-Fahrer soll wiederum einen Taxi-Kollegen angefahren haben.

Der Vorfall ereignete sich laut Taxiinnung in der Nacht auf 1. Mai. Ein Uber-Fahrer soll dabei auf dem Hernalser Gürtel bei der Laudongasse einen 41-jährigen Taxilenker angefahren haben. Dieser sei dann mit Prellungen in ein Spital gebracht worden. Der Attacke vorangegangen sei ein Streit über die Rückkehrpflicht von Uber-Fahrern zu ihrer Unternehmenszentrale.

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Uber überarbeitete seinen Bestellprozess

Die Wiener Polizei bestätigte einen Einsatz am 1. Mai um 2.45 Uhr. In den Protokollen ist laut einem Sprecher Harald Sörös aber „nur“ von gegenseitigen Schlägen die Rede, nicht von einem Anfahren mit dem Auto. Der 27-jährige Uber-Fahrer habe angegeben, er habe sich nur verteidigt. Der Taxifahrer sei mit Verdacht auf Prellungen von der Rettung ins Spital gebracht worden, der Uber-Fahrer sei selbst ins Spital gefahren.

Innung lehnt gegenseitige Provokationen ab

Laut Uber berichten Fahrer von Mietwagenfirmen, die für den Fahrtendienst fahren, derzeit über eingeschlagene Autofenster-Scheiben, Verfolgungen durch Taxifahrer und persönliche Bedrohungen. In einer schriftlichen Stellungnahme sichert das Unternehmen den betroffenen Fahrern Unterstützung zu: „Wir werden unser Bestes tun, um die betroffenen Fahrer zu unterstützen“, so eine Uber-Sprecherin. Ob Anzeigen zu derzeitigen Vorfällen vorliegen, wisse er derzeit nicht, so Polizeisprecher Sörös, da diese nicht nach Berufsgruppen kategorisiert würden.

Er habe von Übergriffen und Verletzten gehört, erklärte Davor Sertic, Obmann der Sparte Transport und Verkehr in der Wiener Wirtschaftskammer. „Ich weiß nicht, ob dabei von Seiten der Uber- oder der Taxifahrer provoziert worden ist - und möchte auch nicht näher darauf eingehen“, so Sertic gegenüber „Wien heute“. „Mir geht es einfach darum, dass auf der Straße Ruhe einkehren soll.“ Die Wogen glätten soll unter anderem ein Taxigipfel - mehr dazu in Taxigipfel soll Uber-Wogen glätten.

Provokante Einzelaktionen von Fahrern gegenüber anderen Fahrern lehne man ab, sagte auch Gökhan Keskin, Obmann der Wiener Taxiinnung. „Das Thema gehört auf den Verhandlungstisch und nicht auf die Straße", so Keskin via Aussendung. Gegenseitige Provokation bringen keiner Seite einen Vorteil und schrecken viel mehr die Konsumenten ab. Kundenzufriedenheit muss immer im Vordergrund stehen."

Langer Streit zwischen Taxi und Uber

Hintergrund des Streits zwischen Taxlern und Uber ist die Klage der Taxi-Funkzentrale 40100 gegen das US-Unternehmen. Denn Uber hat mit der bisherigen Praxis offenbar gegen das Wiener Taxi- und Mietwagengesetz verstoßen. Eine einstweilige Verfügung hat vergangene Woche eine kurze Auszeit für Uber bedeutet. Mittlerweile ist der Fahrdienstvermittler wieder unterwegs - nun laut Uber mit legalen Rahmenbedinungen - mehr dazu in Uber nimmt Betrieb in Wien wieder auf.

Doch weitere Klagen sind durchaus möglich. Die Wiener Wirtschaftskammer und die Taxifunkzentrale 40100 schließen solche zumindest nicht aus. Man habe zunächst versucht, sich außergerichtlich zu einigen und daher vor einem Monat eine Unterlassungserklärung an das Unternehmen geschickt. Diese beziehe sich unter anderem darauf, dass es einen Standort in Österreich geben müsse und Steuern gezahlt werden müssten, „was de facto nicht passiert“, so eine Sprecherin der Kammer Anfang der Woche. Die Unterlassungserklärung ist am Montag ausgelaufen - mehr dazu in Weitere Klagen gegen Uber möglich.

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