Wien erhält mehr Arztpraxen

Lang ist herumgedoktort worden, jetzt gibt es einen Plan, wie überfüllte Ambulanzen entlastet werden sollen: Stadt Wien, Ärztekammer und Gebietskrankenkasse wollen neue Kinder- und Hausarztpraxen finanzieren.

Die Wiener Ärztekammer und die Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) haben sich nach sechsmonatigen Tarifverhandlungen auf eine neue, dreijährige Vereinbarung geeinigt. „Der Abschluss trägt den Herausforderungen der Zukunft Rechnung. Und er garantiert, dass die Gesundheitsversorgung der Wienerinnen und Wiener in den nächsten Jahren nicht nur gesichert ist, sondern weiter verbessert wird", erklärt Ingrid Reischl, Obfrau der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK).

Zehn neue Hausärzte im zehnten Bezirk

Besonders gefördert werden sollen Kinderärzte und Allgemeinmediziner, da es in diesen Bereichen Schwierigkeiten gibt, neue Ärzte zu finden. Die Krankenkasse erhöht die Kinder- und Hausarzt-Honorare in den nächsten drei Jahren um jeweils zehn Prozent. 16 neue Kinderarzt-Praxen mit Kassenvertrag in ganz Wien wird es geben, zehn neue Hausarzt-Ordinationen in Favoriten, betont die Ärztekammer.

Kinderärzte Ordination Kinder Arzt

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Wer in Wien eine Kinderarzt-Praxis eröffnet, erhält einen Bonus von 44.000 Euro

Der Honorarabschluss sieht auch zusätzliche Leistungen für die Patienten vor: Der Ultraschall beim Frauenarzt - bisher keine Kassenleistung - wird ab 2019 auf E-Card gemacht - ebenso die Schlafspritze bei der Darmspiegelung und die Augen-Untersuchung OCT berührungs- und schmerzfrei. Auch diese war bisher privat zu zahlen. Kassenobfrau Ingrid Reischl: „Wir wollen die Spitäler entlasten und wollen die Privatmedizin auch zurückdrängen.“

Ärzte sollen länger und am Wochenende offenhalten

Die Stadt Wien investiert 2019 rund 15 Millionen Euro in den niedergelassenen Bereich, um Spitalsambulanzen zu entlasten. Damit soll für längere Öffnungszeiten und eine Versorgung auch am Wochenende bei Kinder- und Allgemein-Medizin gesorgt werden. Wer eine Kinder-Kassenpraxis aufmacht, bekommt einen Bonus von 44.000 Euro. Auch für Ordinationen, die zumindest 25 Stunden pro Woche offenhalten, sind Bonus-Zahlungen geplant.

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