Polizei blitzt rasende Radfahrer

Beschwerden über zu schnelle Radfahrer häufen sich, deswegen blitzt die Polizei jetzt auch die Radler. Ungeregelten Radfahrerüberfahrten darf man sich mit maximal zehn km/h nähern, sonst drohen 50 Euro Strafe.

Ein Hotspot ist derzeit die Argentinierstraße auf der Wieden. Immer wieder ist es zu gefährlichen Situationen zwischen Autos und Radfahrern gekommen, sagt Polizeisprecher Harald Sörös. „Deswegen sieht sich die Polizei veranlasst, zu kontrollieren, dass hier die gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden.“ Zahlreiche Anrainer- und Autofahrerbeschwerden hätten jetzt zu dieser Schwerpunktaktion geführt.

Rasende Radfahrer

ORF

Wer zu schnell über Kreuzungen fährt, muss zahlen

Kein Scherz: 50 Euro Strafe für Schnellfahren

Einige Radfahrer glauben bei einem „Wien heute“-Lokalaugenschein an einen schlechten Scherz. Doch wer schneller als 10 km/h auf die ungeregelte Radfahrerüberfahrt, zufährt, muss zahlen. Organmandate bis zu 50 Euro blühen den Rasern, die an Ort und Stelle beim Polizisten bezahlt werden. Es kann aber auch teurer werden, so Sörös: „Wenn man sich dieser Schuld nicht bewusst ist und sie nicht eingestehen mag, kann es auch zu Anzeigen kommen.“

Grundsätzlich ist in der Straßenverkehrsordnung geregelt, dass ein Radfahrer sich einer ungeregelten Radfahrerüberfahrt - sprich, eine Kreuzung, bei der keine Ampel montiert ist oder kein Polizist den Verkehr regelt - mit maximal zehn km/h nähern darf. „Was nicht sein sollte, ist, dass man mit einem Karacho - noch dazu bei einem Bergabstück - entlangkommt und die Straße übersetzt“, erklärt Sörös. Etliche Passanten zeigen sich auf Rückfrage von „Wien heute“ überrascht.

Strafen für rasende Radfahrer

Mit einer Radarpistole blitzt die Polizei jetzt auch Radfahrer. Einige wissen gar nicht, dass es Geschwindigkeitsbeschränkungen gibt.

Polizei: Keine Hexenjagd

Die Geschwindigkeitsmessung funktioniert gleich wie bei Auto und Motorrad: Mit einer Laserpistole erkennen Polizisten, ob ein Radler zu schnell unterwegs ist. Anschließend wird der Raser angehalten. „Es ist nicht so, dass wir eine Hexenjagd auf Radfahrer starten, aber Radfahrer sind ganz normale Verkehrsteilnehmer und haben sich auch an die geltenden Gesetze zu halten“, sagt Sörös.