City gegen neue Lampen im Stadtkern

Die Stadt rüstet seit Herbst rund 50.000 Straßenlampen auf LED-Technik um. Die alten Seilhängeleuchten werden gegen neue Modelle getauscht. In der Innenstadt will der Bezirk im Altstadtkern aber die vorhandenen Lampen umrüsten.

Die alten Seilhängeleuchten mit den Neonröhren verschwinden nach mehr als fünf Jahrzehnten mit der Umrüstung aus dem Stadtbild - mehr dazu in LEDs für 50.000 Straßenlampen. Derzeit sind bereits rund 7.500 Lampen getauscht. Die neuen LED-Lampen, die von der zuständigen MA 33 intern auch als „umgedrehter Wok“ bezeichnet werden, können den Energieverbrauch um mehr als 60 Prozent reduzieren, heißt es von der Stadt.

Straßenbeleuchtung

ORF/Kickinger

Die alte Straßenbeleuchtung wird schrittweise ausgetauscht

„Über Finanzierung ist gesondert zu verhandeln“

Beim Tausch der Lampen „bedürfen historische Bereiche wie Schutzzonen besonderer Abstimmung“, heißt es von der MA 33. So hat etwa in der Inneren Stadt der Bezirk zahlreiche Straßen im „vorgründerzeitlichen Altstadtkern“ aufgelistet, wo die neuen Lampen nicht kommen sollen.

Alte Leuchten werden recycelt

Die abgenommenen alten Seilhängeleuchten mit den Neonröhren werden großteils in einer Werkstätte von Menschen mit Beeinträchtigung zerlegt und recycelt.

Vielmehr will der Bezirk, dass die Stadt dort die bereits bestehenden Maiglöckchen-Modelle auf LED-Technik umrüstet und zusätzliche Maiglöckchen-Lampen aufhängt. Doch es spießt sich an den Kosten. Denn die Sonderlösung würde weit mehr Kosten pro Lampe verursachen, als etwa die Umrüstung mit den Modellen aus dem Großauftrag.

„Über die Finanzierung des Austausches auf Maiglöckchen ist noch gesondert zu verhandeln“, heißt es aus dem Bezirk. Unter den Straßen, wo kein Austausch auf die neuen Standard-Lampen gewünscht wird, finden sich etwa die Judengasse, die Singerstraße, die Dorotheergasse, die Stallburggasse oder die Bräunerstraße.

Maiglöckchenlampe

APA/Helmut Fohringer

Der Stein des Anstoßes: Die Maiglöckchenlampen

Bezirk hat Tausch auch zugestimmt

In den Gründerzeitvierteln fügt sich die neue Standardleuchte laut Bezirk „sehr gut“ ins Stadtbild. „Im Sinne einer einheitlichen Beleuchtung in diesen Bereichen (v.a. ehem. Glacis)“ hat die Bezirksentwicklungs- und Wirtschaftskommission dem Austausch der Maiglöckchenlampen auf die neuen Standardleuchten zugestimmt.

Wo die Lampen in Wien bereits getauscht sind (grüner Punkt) und wo sie als nächstes abgenommen werden (blauer Punkt), ist im Wiener Online-Stadtplan zu sehen. Ein gelber Punkt zeigt an, welche Leuchten überhaupt getauscht werden.

Die abgebauten „Maiglöckchen“ könnten dann laut Bezirk im Altstadtkern aufgehängt werden, sofern sie auf LED umgerüstet sind. „Damit bräuchten gar keine neuen Lampen angeschafft werden“, heißt es aus dem Bezirk. Es bedürfe nur der Umstellung auf LED-Technik. Aber diese macht dem Vernehmen nach inklusive Montage knapp 1.000 Euro pro Lampe aus.

Seilhängeleuchte

ORF

Die neuen Lampen mit LED-Technik

Finanzierung über Amortisations-Contracting-Modell

Für den Tausch einer alten Hängeleuchte auf eine neue Standard-LED-Lampe müssen die Bezirke 150 Euro pro Leuchte zahlen. Die gesamte Finanzierung des Tausches der rund 50.000 Lampen erfolgt über ein sogenanntes Amortisations-Contracting-Modell. „Dabei werden die getätigten Investitionen vom Contractor vorfinanziert und durch die erreichten Energieeinsparungen beim Betrieb der Beleuchtung refinanziert“, heißt es von der Stadt. Im Fall der neuen LED-Lampen soll das in 14 Jahren der Fall sein. Zu den Gesamtkosten gab es vorerst von der Stadt keine Angaben.

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