Frau erstochen: Ehemann gesteht Tat

Ein 61-jähriger Mann hat am Freitag gestanden, am Donnerstag seine Ehefrau in Favoriten mit einem Messer getötet zu haben. Er gab als Motiv Eifersucht an. Noch keine Spur hat die Polizei nach dem Mord an einem 32-Jährigen in Ottakring.

Laut Angaben des Ehemannes war am Donnerstagnachmittag ein Streit zwischen ihm und seiner Frau in der gemeinsamen Wohnung Favoriten eskaliert. Der 61-Jährige habe angenommen, dass seine Frau ihn betrügt. Im Zuge der Auseinandersetzung habe er die 43-jährige Rumänin dann mit einem Messer attackiert - aus Eifersucht, sagte der Serbe bei seiner Vernehmung durch das Landeskriminalamt Wien, Außenstelle Süd.

„Er hat beteuert, dass er das nicht wollte und es bereut“, schilderte Polizeisprecher Daniel Fürst, „in der letzten Zeit soll es öfters zu Streit gekommen sein, weil der Mann vermutete, dass seine Frau ihn betrügt.“

Polizist am Tatort in Wien-Favoriten

ORF

Gegenüber der Polizei hat der Ehemann die Tat gestanden

Entdeckt wurde die Frau gegen 14.30 Uhr in der Wohnung am Arthaberplatz von ihren Töchtern, die Frauen im Alter von 18 und 20 Jahren verständigten den Notruf. Reanimationsversuche blieben erfolglos, die Frau hatte zahlreiche Stich- und Schnittverletzungen im Oberkörper erlitten und verstarb noch am Tatort. Der Ehemann war noch in der Wohnung als Verdächtiger festgenommen worden. „Es wurden vier Messer sichergestellt, eines davon ist das Tatmesser“, sagte Fürst - mehr dazu in Frau getötet: Ehemann festgenommen.

Polizeilich versiegelte Tür nach Mord in Ottakring

ORF

Die Tatwaffe wurde sichergestellt, vom Täter fehlt in Ottakring noch jede Spur

Weiter keine Spur nach Tat in Ottakring

Noch keine Spur haben die Ermittler allerdings im Fall des 32-jährigen erstochenen Taxifahrers in Ottakring. Die Spurenauswertung in der Wohnung des gebürtigen Türken in der Lienfeldergasse ist noch nicht abgeschlossen. „Es gibt noch keinen konkreten Tatverdächtigen“, sagte Polizeisprecher Daniel Fürst am Freitag. Weitere Einvernahmen im Umfeld finden statt. Die Leiche des 32-Jährigen wurde am Mittwochnachmittag in der Wohnung des Opfers gefunden - mehr dazu in Mann lag erstochen in Wohnung.

Der Mord an dem 32-Jährigen ist der bisher einzige ungeklärte Mordfall in Wien in diesem Jahr. Bisher hat es im Jahr 2018 in Wien 14 Mordfälle gegeben, im gesamten Vorjahr waren es 20. Auffallend ist heuer die Zunahme von Attacken mit Messern. „Diese Tendenz ist natürlich nicht von der Hand zu weisen“, sagte Fürst gegenüber „Wien heute“, „man muss aber auch sagen, dass ein Messer ein üblicher Gebrauchsgegenstand ist, den jeder zu Hause hat.“

TV-Hinweis:

„Wien heute“, 25.5.2018, 19.00 Uhr, ORF2 und danach online unter tvthek.ORF.at.

Für den Wiener Kriminalpyschologen Reinhard Kreissl müsste ein längerer Zeitraum beobachtet werden: „Momentan gibt es mehr Delikte mit Messern, aber sie liegen innerhalb der statistischen Schwankungsbreite, es gibt keine besondere Erklärung dafür.“ Der Großteil der Gewalttaten finde in der Familie statt, so Kreissl gegenüber „Wien heute“: „Da ist eben ein Küchenmesser leider schnell zur Hand.“ Man könne Messer nicht verbieten, daher könne die Polizei „realistischwerweise nichts dagegen tun“.