Neues Biogütesiegel für Lokale
Eier, Milch und Gemüse sind die beliebtesten Bio-Produkte in Österreich. Um auch in der Gastronomie sofort erkennen zu können, ob in einem Lokal etwa Bio-Fleisch oder Gemüse zum Einsatz kommt, ob Regionalität und Saisonalität groß geschrieben werden, soll es das neue Gütesiegel „Natürlich gut Essen“ geben.
„Dieses Zeichen zeichnet Betriebe aus, die sich vorbildlich verhalten beim Einkauf von Lebensmitteln, die darauf achten, dass Lebensmittel nachhaltig produziert wurden und möglichst ohne Tierleid“, sagte Karin Buchl-Krammerstätter von der MA 22. Die Wiener Umweltschutzabteilung hat das Gütesiegel ins Leben gerufen.

ORF
Das neue Gütesiegel gibt es in drei Kategorien
Auszeichnungen ab Juni
Bei 30 Prozent Bio-Anteil der Lebensmittel erhält ein Betrieb das „Natürlich Gut Essen“-Gütesiegel in Bronze, bei mindestens 75 Prozent Silber und bei über 90 Prozent Bio-Anteil Gold. Kontrolliert werden die „Natürlich gut essen“ Betriebe durch die Austria-Biogarantie, eine Prüfstelle, mit sehr hohen Standards nach EU-Bio-Verordnungen.
Im Laufe des Juni werden die ersten Betriebe mit dem neuen Gastro-Gütesiegel ausgezeichnet. Der erste ist das „Deli Bluem“ im 8. Bezirk. Ein kleines Lokal, das immer schon auf Bio und Nachhaltigkeit gesetzt hat. „Ich wollte gerne biologisch und bewusst essen dürfen und habe festgestellt, dass das im Bio-Laden geht. Aber nicht in einem ‚schönen‘ Umfeld. Da hab ich beschlossen, ich mach mich damit selbständig“, sagt Geschäftsführerin Andrea Vaz-König.
Bio-Produkte nicht teurer
Die Lokalbesitzerin möchte ihre Lebensphilosophie auch ihren Gästen näher bringen - mehr zahlen sollen Gäste für Bio aber nicht. Denn laut der Gastronomin machen die Personalkosten den wesentlichsten Teil der Gesamtkosten aus.

ORF
Bio-Ware muss nicht unbedingt teurer sein, als Nicht-Bio-Ware
Auch größere Betriebe setzen auf die Themen Bio, Nachhaltigkeit und Tierwohl, wie die Betreiber der Kolarik Freizeitbetriebe, die das Gütesiegel in Bronze erhalten werden. „Wir haben schon 1.200 Gäste am Tag. Die Problematik liegt daran, dass im Bio-Bereich eher Kleinpackungen gibt und wir mit den Lieferanten gesprochen haben, dass wir größere Verpackungen bekommen. Denn auch die Verpackung ist ein Umweltproblem. Das funktioniert gut und ist im Preis nicht teurer als konventionelle Produkte, weil wir so viel abnehmen“, so Elisabeth Kolarik.