Hilfe für Mieter ohne Dach in Radetzkystraße?
Der Eigentümer des Hauses wollte offenbar in letzter Minute vor Inkrafttreten der neuen, strengeren Bauordnung vollendete Tatsachen schaffen. Er ließ das Dach des Hauses abreißen. Weil aber die historische Fassade des Hauses das Wiener Stadtbild prägt, erließ die Baupolizei einen Baustopp.

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Problemhaus Radetzkystraße
Nun achtet die Wiener Baupolizei darauf, dass das Haus nicht weiter verfällt oder zerstört wird. Laut Oberstadtbaurat Bernhard Gutternigh beobachten Mitarbeiter das Haus und dokumentieren Veränderungen. Das Haus mit der neogotischen Fassade zählt zu den 20 dringlichsten Fällen in Wien, so Gutternigh. Jetzt prüft die für das Stadtbild zuständigen MA 19, ob ein öffentliches Interesse an dem Erhalt des Hauses besteht.

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Neun Mieter leben noch in dem Haus
Unterlassungsklage und billiger
In dem Haus Ecke Radetzkystraße und Franzensbrücke wohnen neun Menschen mit unbefristeten Mietverträgen. Diese Mieter sind mietrechtlich abgesichert, so Christain Bartok, Leiter der Mieterhilfe: „Da gilt es, den Vertrag einzuhalten.“ Zu den möglichen Maßnahmen zählen etwa Unterlassungsklagen oder eine Minderung des Mietzinses.
Die zuständige MA 19 legte indes eine Zwischenbilanz zur Überprüfung der Abbrucharbeiten an rund 80 Baustellen vor. 29 Gebäude wurden demnach bis Freitagnachmittag überprüft, elf davon dürfen abgerissen werden. Dabei handelt es sich vorwiegend um Einfamilienhäuser in Floridsdorf und der Donaustadt. 18 stufte die MA 19 allerdings als erhaltenswürdig ein. Sie dürfen nicht weiter abgerissen werden - mehr dazu in MA 19 genehmigt elf Abbrüche.