Auch ofo vor Rückzug aus Wien

Einen Tag nach dem Leihrad-Anbieter oBike zieht sich auch Konkurrent ofo aus Wien zurück. Laut „Der Standard“ will die chinesische Firma „innerhalb der kommenden Wochen“ die eigenen Räder von den Wiener Straßen holen.

Gegenüber dem „Standard“ hat ofo „hohe regulatorische Auflagen, die einen gewinnbringenden Betrieb nicht möglich machten“ als Grund für den Rückzug aus Wien genannt. Wie viele Räder ofo derzeit in Wien anbietet ist nicht bekannt.

Ofo: Gewinnbringender Betrieb erschwert

„Ofo hat von Anfang an einen sehr positiven Dialog mit allen zuständigen Behörden und der Mobilitätsagentur geführt, um proaktiv zur Diskussion beizutragen und somit einen guten Service für Wien bieten zu können“, hieß es in einer Stellungnahme gegenüber der APA. Das Limit von 1.500 Fahrrädern macht es zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht mehr möglich, in Wien tätig zu sein: „Wir bedauern die Entscheidung, werden uns jedoch weiterhin auf andere europäische Schlüsselmärkte konzentrieren.“

Ofo hatte den Betrieb in Wien vor knapp einem Jahr gestartet. Schon im Winter wurde die Zahl der Fahrräder reduziert. Kritik gab es immer wieder an Benützern, die die Leihräder an falschen Plätzen abstellten - mehr dazu in Chinesische Leihräder werden oft falsch geparkt, Ofo reduziert „Winterflotte“ massiv und Start für kostenlose Ofo-Leihfahrräder.

Neue Regeln für Leihräder ab August

Am Montag hatte oBike den Rückzug aus Wien angekündigt. Die Firma ist in Wien und auch international „nicht mehr erreichbar“. Offen ist weiterhin, ob die oBike-Kunden ihre bereits bezahlten Mitgliedsbeiträge zurück bekommen - mehr dazu in OBike „nicht mehr erreichbar“.

Wien sei für diese Anbieter kein einfaches Pflaster, sagte Wiens Radverkehrsbeauftragter Martin Blum gegenüber Radio Wien. Für den Rückzug sah er zum einen die in Wien vergleichsweise billige Jahreskarte für öffentliche Verkehrsmittel verantwortlich. Außerdem sei es Wienerinnen und Wienern laut Blum wichtig, dass der öffentliche Raum sauber ist - die Fahrräder, die man überall abstellen kann, sind da eher kontraproduktiv.

Blum verwies zudem auf die mit 1. August gültigen, strengere Regeln für Leihfahrräder. Zu den Kernpunkten der Regelung zählen eben etwa eine Flottengröße von 1.500 Fahrrädern, die ein Anbieter nicht überschreiten darf. Außerdem werden die Verleiher verpflichtet, beschädigte oder nicht ordnungsgemäß abgestellte Exemplare rasch zu entfernen - mehr dazu in Leihfahrräder ab August neu geregelt.

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