Begegnungszone Lange Gasse eröffnet

Über die Rotenturmstraße wird gerade diskutiert, in einem Teil der Lange Gasse ist sie seit Donnerstag Realität: Die Begegnungszone ist 150 Meter lang, Radfahren ist in beide Richtungen möglich.

Der Bezirk ließ im vergangenen Sommer die Anrainer darüber abstimmen, ob der Abschnitt zwischen Josefstädter Straße und Hugo-Bettauer-Platz verkehrsberuhigt werden soll. 56 Prozent sprachen sich dafür aus. Anfang April dieses Jahres starteten dann die Umbauarbeiten. Die Straße wurde im betroffenen Abschnitt auf ein Niveau angehoben und mit einer neuen Pflasterung aus zwei unterschiedlichen Betonsteinen versehen.

Hugo-Bettauer-Platz nun freundlicher

Die Zufahrts- und Durchfahrtsmöglichkeiten für den Kfz-Verkehr blieben erhalten, die Höchstgeschwindigkeit wurde allerdings auf 20 km/h festgelegt und Parkplätze wurden reduziert. Radfahren ist nun in beide Richtungen möglich. Im Zuge der Umbauarbeiten wurde auch der Hugo-Bettauer-Platz freundlicher gestaltet. Er wurde optisch vergrößert, indem die Werbesäule entfernt und die Schaltkästen sowie die Telefonzelle versetzt wurden. Zudem wurde eine runde Sitzbank um den Baum am Platz errichtet.

Die Gesamtkosten für die Umgestaltung betrugen 720.000 Euro. Den Großteil davon zahlte die Stadt, der Rest kam aus dem Bezirksbudget. Bezirksvorsteherin Veronika Mickel-Göttfert (ÖVP) sagte, die Lange Gasse habe den Ruf gehabt, sehr verwinkelt und eng zu sein. Die lange Diskussion über die Umgestaltung habe sich ausgezahlt. „Der Raum ist sehr großzügig geworden. Die Gestaltung ist wunderschön“, freute sie sich.

Debatte über Rotenturmstraße

Eröffnet wurde die Begegnungszone gemeinsam mit der grünen Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou. Die liegt momentan mit einem anderen ÖVP-Bezirksvorsteher, Markus Figl, im Clinch: Sie plant die Rotenturmstraße in der Inneren Stadt zu einer Begegnungszone umzuwandeln. Figl beschwert sich, nicht in den Entscheidungsprozess eingebunden zu sein - mehr dazu in Wirbel um neue Rotenturmstraße: ÖAMTC dafür.

Vassilakou rechnet aber fix mit einer Umsetzung ab Sommer 2019: „Die Stadt wird den Löwenanteil der Kosten tragen, die Mittel dafür stehen zur Verfügung. Eventuell wird es gelingen, so wie in der Herrengasse, auch Private davon zu überzeugen, sich an den Kosten zu beteiligen.“ Dass es in der Rotenturmstraße Verkehrsprobleme gibt, darin sind sich fast alle einig. 60.000 Fußgänger und 3.000 Fahrzeuge fahren täglich durch die Straße - der Platz wird knapp, sagt auch der Autofahrerclub ÖAMTC.