„Kino unter Sternen“ hört auf

22 Jahre lang hat das „Kino unter Sternen“ sommerliches Freiluftkino-Vergnügen bereitet. Am kommenden Samstag ist es damit aber vorbei. Der Kuratorin Judith Wieser-Huber fehlt das Geld, sie hört auf. Die Stadt bedauert.

Mit dem Publikums-Wunschfilm „Halbe Welt“ von Florian Flicker endet eine Geschichte, die 1996 im Wiener Augarten begonnen hat. Auf einer eigens aufgebauten Tribüne fanden dort fast 1.000 Menschen Platz - wobei damals für den Kinobesuch noch Eintritt bezahlt werden musste. 2009 erfolgte der Wechsel auf den Karlsplatz, wo die Filme bei freiem Eintritt angeboten werden.

Förderung der Stadt seit zehn Jahren unverändert

Jetzt aber kündigte Kuratorin Judith Wieser-Huber an, das Festival nicht mehr weiterführen zu wollen. Das Aus nach 22 Jahren habe finanzielle Gründe. Bereits im Vorjahr wurde eine budgetbedingte Pause eingelegt. Heuer wurde wieder Programm geboten, was laut der Organisatorin an der schwierigen Situation aber wenig geändert hat: „Wien fördert das Festival seit einem Jahrzehnt mit der immer gleichbleibenden Summe, Sponsoren und Kooperationen kommen dazu, können aber die steigenden Kosten nicht ausgleichen.“

Kino unter Sternen am Karlsplatz

Markus Frühmann

Kino unter Sternen am Karlsplatz

Es sei mit dieser knappen Finanzierung unmöglich, Kino unter Sternen weiter zu entwickeln, was für ein lebendiges Festival aber notwendig ist. Das „Aus“ sei schade, da das „Kino unter Sternen“ ein einzigartiges Filmprogramm aus aktuellen, sowie aus filmhistorisch wertvollen österreichischen Filmen biete, das vom Publikum mit Begeisterung aufgenommen werde, wie Wieser-Huber versicherte. Mit der letzten Vorstellung werden dieses Jahr trotz unbeständigen Wetters und Fußball-WM voraussichtlich 12.000 Besucher verzeichnet.

Stadt bedauert Rückzug

Man danke den Organisatoren für die vergangenen 22 Jahre, betonte eine Sprecherin von SPÖ-Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler. Nicht ganz erfreut ist man im Ressort über die Vorgangsweise. Es sei schade, dass die Veranstalter nicht das Gespräch mit der Stadt gesucht hätten, hieß es. Gleichzeitig wurde darauf hingewiesen, dass das Sommerkino am Karlsplatz die höchste Dotierung aller von der Kulturabteilung geförderten Open-Air-Filmfestivals erhalte. Die Subvention betrage 100.000 Euro pro Jahr, berichtete die Sprecherin.

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