Personal gegen Belästigung in Bädern

In den Bädern will man künftig noch mehr darauf achten, dass sich Frauen und Mädchen wohl fühlen - und sexuelle Belästigung keinen Platz hat. Schon jetzt sind „First Responder“ unterwegs. Sie wurden nun noch einmal extra geschult.

Zu erkennen sind sie am blauen Rettungsanker. „‚Ich bin dein Rettungsanker‘ ist eine Bewusstseinskampagne, dass wir hier in Wien keinen Platz haben für Belästigung“, sagte Frauenstadträtin Kathrin Gaal (SPÖ) am Mittwoch bei der Präsentation im Laaerbergbad. Ziel der Aktion sei es, „dass Ansprechpersonen sensibilisiert sind, sensibel reagieren und Betroffenen nicht das Gefühl geben, dass es unangenehm ist, die Belästigung zu melden“.

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APA/PID/David Bohmann

Johannes Gumbinger (Wiener Bäder), Kathrin Gaal, zwei „First Responder“ und Jürgen Czernohorszky (SPÖ) (v.l.n.r.)

Rund 40 geschulte „First Responder“

In Zusammenarbeit mit der MA57 (Frauenservice) wurde das Bäderpersonal speziell im Hinblick auf die Sicherheit von Mädchen und Frauen geschult. Der Rettungsanker wird am Hemd oder T-Shirt getragen. So sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gut erkennbar und leicht anzusprechen sein, soGaal. Sobald ein Vorfall einem „First Responder“ gemeldet wird, ist dessen Aufgabe, den Belästiger zu beaufsichtigen und Betroffene bis zum Eintreffen der Polizei zu betreuen.

Rund 40 geschulte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind in den Wiener Bädern unterwegs, sagte Bäderstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ). „First Responder“ kamen in den Bädern schon in den vergangenen Jahren zum Einsatz - mit einem Schwerpunkt auf Kontrolle, Kommunikation und Deeskalation. Sie wurden in Zusammenarbeit mit Polizei, Jugendvolksanwaltschaft und Securityfirmen geschult.

Ausweitung auf Veranstaltungen und Öffis

„Durch ihre Präsenz und Arbeit gelingt es, negative Situationen zu verhindern. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es eindeutig einen Unterschied macht, wenn es klar erkennbares Personal gibt, an das man sich wenden kann, wenn man sich nicht wohlfühlt“, ist Czernohorszky überzeugt.

Die Awareness-Kampagne zum Rettungsanker kam erstmals am Wiener Donauinselfest zum Einsatz. Eine präventive Wirkung soll auch das Aushängen von Plakaten und Verteilen von Stickern haben. Künftig soll die Aktion Rettungsanker ausgedehnt werden - etwa auf Veranstaltungen wie Kirtage oder die Wiener Linien.