Neue Spitalsabteilung für Frühchen eröffnet

In Wien gibt es ein neues Angebot für die Versorgung von Frühchen und kranken Babys. Im St. Josef-Krankenhaus in Hietzing hat eine Abteilung für Kinderheilkunde mit Neonatologie eröffnet. Generell fehlt in dem Bereich Personal.

Im Mittelpunkt steht ein entwicklungsförderndes Betreuungskonzept, das die Eltern von Anfang an intensiv in die Pflege der Babys miteinbezieht. Die Eröffnung der Abteilung für Kinderheilkunde mit Neonatologie, also der medizinischen Begleitung von Früh- und Neugeborenen, die zu einem großen Teil von der Stadt Wien finanziert wird, ist der erste Schritt im Ausbau der geburtshilflichen Abteilung des Krankenhauses zu einem Eltern-Kind-Zentrum, wie bei einer Pressekonferenz am Freitag erklärt wurde.

Die neue Abteilung geht stufenweise in Betrieb und wird im Endausbau ab 2019 insgesamt über 30 Betten verfügen. Zehn davon sind für die neonatologische Betreuung vorgesehen. Zum Jahreswechsel 2018/2019 wird außerdem die Geburtshilfe des Krankenhauses zum Göttlichen Heiland ins St. Josef-Krankenhaus verlegt.

Im Zuge des Ausbaus zu einem Eltern-Kind-Zentrum hat im St. Josef-Krankenhaus in Hietzing eine neue Abteilung für Kinderheilkunde mit Neonatologie eröffnet

ORF

Zehn Betten für Neonatologie in St. Josef-Krankenhaus in Hietzing

„Hotelkomponente im Spital“

„Was uns auszeichnet und abhebt von den anderen Stationen, ist, dass wir ein einzigartiges Raumkonzept haben“, sagte Roland Berger, Vorstand der neuen Abteilung. Man habe versucht, „eine Hotelkomponente im Spital“ zu schaffen. Dadurch sollen Eltern möglichst früh in die Pflege der Babys miteingebunden werden. Sie können sich mitaufnehmen lassen und 24 Stunden täglich bei ihrem kranken oder frühgeborenen Kind sein.

Anfangs werden Frühgeborene ab der 35. Schwangerschaftswoche betreut, in späterer Folge auch Frühgeborene bis zur 29. Schwangerschaftswoche. Neugeborene, die eine Betreuung auf einer neonatologischen Intensivstation brauchen, werden weiterhin an andere Häuser überstellt.

Das St. Josef-Krankenhaus ist ein gemeinnütziges Ordenskrankenhaus der Vinzenz-Gruppe. Jährlich kommen dort mehr als 2.000 Kinder zur Welt. Nach der Erweiterung der geburtshilflichen Abteilung soll diese Zahl auf zumindest 3.500 Geburten erhöht werden.

Stadtrat räumt fehlendes Personal ein

In Wien gibt es insgesamt 190 Betten in der Neonatologie. „Das ist mehr als herzeigbar“, zeigte sich Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) im Gespräch mit der APA überzeugt. In Bezug auf die Kapazität gebe es mit der neuen Abteilung also eine gute Versorgungsstruktur. Gleichzeitig verhehlte er aber nicht, dass es in diesem Bereich derzeit zu wenig Ärzte gebe. „Es ist kein Geheimnis, dass es mehrere Fächer der Medizin gibt, wo es zu wenig Nachwuchs gibt. Das ist ein Thema, dem wir uns widmen müssen“, sagte Hacker.

So muss etwa das Kaiser Franz Josef-Krankenhaus Mitte August die Neonatologie für zwei Wochen sperren, weil es zu wenige Ärzte gibt, berichtete der „Kurier“. Die Sperre werde durch die Versorgung anderer Krankenhäuser abgefangen, betont der Krankenanstaltenverbund (KAV).