Rotenturmstraße: City erhebt Forderungen

Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) will die Rotenturmstraße zur Begegnungszone umgestalten. Die Innere Stadt zeigte sich von der Ausschreibung überrascht. Der Bezirk erhebt nun eigene Forderungen.

Die Wünsche des Bezirks sollten im Zuge der Neukonzeption berücksichtigt werden, hieß es am Dienstag. Unter anderem fordert der Bezirk kühlende Elemente, die Beibehaltung der Citybusse und eine eventuelle Verkleinerung von Schanigärten. Formuliert und beschlossen wurde die zehn Punkte umfassende Wunschliste von der Bezirksentwicklungs- und Wirtschaftskommission (BWK), in der alle Bezirksfraktionen vertreten sind.

Rotenturmstraße

ORF/Wolf

Die Stadt will eine „attraktive Flaniermeile für Gehende“

Man begrüße grundsätzlich die Planungen zur Neugestaltung, wolle aber diverse Punkte zusätzlich beachtet wissen, so der Tenor des Schriftstücks, das der APA vorliegt. „Es steht außer Fragen, dass es in der Rotenturmstraße durchaus Handlungsbedarf gibt. Aber das darf nicht über das Knie gebrochen werden. Es braucht eine seriöse Planung“, ergänzte Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP) gegenüber der APA.

Bewohner sollen eingebunden werden

Ganz oben steht die Forderung, Bewohnerinnen und Bewohner und lokale Wirtschaft noch vor der Juryentscheidung in die Planung einzubinden. Gestalterisch will man unter anderem Bäume und Grünelemente, die kleinteilige Abkühlung bringen, sowie Trinkbrunnen miteinbeziehen. Großes Augenmerk wird auch auf den Verkehr gelegt.

Der Bezirk wünscht sich den fixen Fortbestand der Innenstadtbusse sowie eine für alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer praktikable Lösung. Das betreffe „nicht nur den Pkw-Verkehr, sondern auch den Lieferverkehr, Ladezonen, Stellplätze für Bewohnerinnen und Bewohner, Radverkehr, zu Fuß Gehende, Gruppen von Touristinnen und Touristen, Citybus, Fiaker und Taxis“.

Kleinere Schanigärten im Bereich Lugeck

Weil der Platz begrenzt ist, kann sich der Bezirk auch stellenweise Verkleinerungen von Schanigärten vorstellen - beispielsweise auf Höhe Lugeck. Grundsätzlich müsse aber jedenfalls darauf geachtet werden, „dass das Ausmaß sich in Summe nicht vergrößert“, hießt es. Nicht zuletzt hält die BWK fest, dass das Projekt Rotenturmstraße keinesfalls auf Kosten der geplanten Erneuerung im Bereich Schwedenplatz bis Morzinplatz gehen dürfe.

Figl ist verärgert

Trotz grundsätzlicher Einigkeit, dass auf der Rotenturmstraße etwas passieren solle, ist Figl allerdings auf die Stadt derzeit nicht gut zu sprechen. Denn die Stellungnahme der BWK sei bereits an die MA 19, die für Stadtplanung zuständig ist und den Neugestaltungswettbewerb ausgeschrieben hat, übermittelt worden. Dort habe man ihm aber zu verstehen gegeben, dass man die Anliegen nicht an die Architekturbüros weitergeben werde.

„Dass die MA 19 diese Punkte des Bezirks nun nicht an die Teilnehmer am Vergabeverfahren mit der Bitte um Berücksichtigung weiterleitet, ist eine Fortsetzung des bisherigen Umgangs mit dem Bezirk bei diesem Projekt“, ärgert sich der City-Chef. Er wolle nun auf diesem Wege alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer auffordern, die Punkte des Bezirks in den jeweiligen Konzepten zu berücksichtigen.

Vassilakou-Büro will Anliegen einbeziehen

„Uns wurde gesagt, man kann es den Teilnehmern aus juristischen Gründen nicht übermitteln, und uns wurde auch gesagt, wir dürfen es den Teilnehmern auch nicht persönlich übermitteln“, sagte BWK-Vorsitzende Patricia Davis auf Radio-Wien-Nachfrage. Innerhalb des Verfahrens würden die Anliegen natürlich einbezogen, hieß es indes am Dienstag aus dem Vassilakou-Büro gegenüber Radio Wien. Sobald es ein Ergebnis gebe, würden alle Stellen darüber informiert.

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