Siemens baut 13 „Hotelzüge“ für ÖBB

Die ÖBB investieren in neue Züge: Um 375 Millionen Euro wird Siemens u.a. in Wien 21 neue Fernzüge bauen, darunter 13 Nachtzüge. Die Züge für den Nachtverkehr sollen etwa mit „Minisuiten“ ausgestattet und ab 2022 unterwegs sein.

Siemens wird die Züge großteils in den Werken Wien und Graz fertigen. 375 Millionen Euro geben die Österreichischen Bundesbahnen für die 21 Fernzüge aus, die ab dem Jahr 2022 in Betrieb gehen sollen. Die neuen Railjets bieten mit Niederflurwagen erstmals einen barrierefreien Einstieg. Bei den Nachtzug-Garnituren soll der Komfort für die Reisenden wesentlich verbesser werden, verspricht Kurt Bauer, Leiter des ÖBB-Fernverkehrs.

ÖBB Fernreisezüge Visualisierung

ÖBB/PriestmannGoode

Die neuen Züge sollen hotelähnlicher werden

„Weil wir dann nicht mehr klassisch sechs Liegen in einem Abteil haben werden, sondern so genannte Minisuiten, also kleine Abteile, die von Einzelreisenden oder Paaren gebucht werden können“, so Bauer im Ö1-Mittagsjournal. Zudem soll es so genannte Familycompartments mit vier Betten geben. „Das Ganze wird viel mehr wie ein Hotelzimmer ausschauen als ein Eisenbahnwaggon“, meinte Bauer. In den Standard- oder Deluxe-Schlafwagenabteilen wird es künftig ein WC und eine Duschmöglichkeit im Abteil geben. In den Tageszügen soll es künftig wie in den Railjets WLAN geben.

Monatelanges Ringen um Großauftrag

Um den Großauftrag wurde monatelang gerungen, inklusive gerichtlicher Einsprüche gegen Mitbewerber. Letztlich ging Siemens als Bestbieter aus der Ausschreibung hervor. „Weil sie im Endeffekt bei einer Kombination aus Qualität und Preis in Summe die beste Punkteanzahl in unserem Bewertungsschema bekommen haben“, erklärt Bauer - mehr dazu in Hartes Ringen um neue ÖBB-Reisezüge.

ÖBB Fernreisezüge Visualisierung

ÖBB/PriestmannGoode

In den Tageszügen wird es nun auch kostenloses WLAN geben

Seit der Übernahme von Teilen des Nachtzuggeschäfts der Deutschen Bahn vor eineinhalb Jahren setzen die ÖBB stark auf diese Sparte - die die Erwartungen bis jetzt erfüllt: „Wir konnten 1,4 Millionen Reisende befördern und haben den Fernverkehr 2017 auch mit ausgeglichenem Ergebnis abgeschlossen“, so der Leiter des Fernverkehrs. Besonders beliebt sind die Strecken nach Hamburg sowie München bis Rom.

Nachtverkehr soll bald Gewinne bringen

In zwei Jahren will man mit dem Nachtverkehr Gewinne erzielen. Derzeit betreiben die ÖBB 16 Nachtzugverbindungen, die Hälfte davon von und nach Deutschland: „Es zeigt sich, dass die Probleme im europäischen Flugverkehr die Leute wieder zur Bahn bringen“, meinte Bauer. Preislich kann die Bahn mit Angeboten ab 39 Euro mithalten, diese Sparschiene-Tickets gibt es jedoch nur in beschränkter Anzahl. Mit dem neuen Fahrplan im Dezember kommt eine zusätzliche Nachtzugstrecke: die vor einem Jahr eingestellte Verbindung Wien-Berlin.

ÖBB Monitore

ÖBB/Nino Schenz

Die Ankunftsmonitore der ÖBB sind künftig grün

Künftig grüne Ankunftsmonitore

Auch an den Bahnsteigen der ÖBB wird sich etwas ändern: Die Ankunftsmonitore erhalten statt der bisher blauen nun eine grüne Hintergrundfarbe. So sollen sie sich besser von den weiterhin blauen Abfahrtsmonitoren unterscheiden. Zudem werden künftig sowohl bei Abfahrt als auch Ankunft die Logos der betreibenden Bahngesellschaft angezeigt. Zunächst wird im Westen des Landes umgestellt, dann folgen nach und nach alle anderen Bahnhöfe.

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