Unterschiedliche Tarife bei E-Tankstellen

Rund 2.000 E-Autos sind mittlerweile in Wien unterwegs. Die Kosten für die Aufladung sind dabei von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich. Experten fordern deshalb eine Verbesserung der Infrastruktur.

„In der Branche spricht man davon, dass man 2025 25 Prozent der Autos mit reinem Elektro- oder Wasserstoffantrieb auf den Markt bringen wird“, sagt Rudolf Skarics, Journalist beim Magazin Autorevue. Eine flächendeckende Veränderung brauche Zeit. In den kommenden zehn Jahren, sagt er, werde es diese nicht geben.

„Aber dann kann es sehr schnell gehen, dann kann man möglicherweise mit einem Benzin oder Diesel schnell zu einem Exoten werden.“ Derzeit fahren in Wien rund 2.000 Elektroautos. Wichtig für die sinnvolle Nutzung der Autos sei vor allem, dass die Betankungsstruktur kontinuierlich ausgebaut werde.

E-Ladestelle am Floridsdorfer Spitz

ORF

Die Infrastruktur der Ladestellen sei noch ausbaufähig

Ausbau der Ladestruktur notwendig

In dieser sieht auch der Leiter der Testabteilung des ÖAMTC, Stefan Kerbl, noch Verbesserungspotenzial. „Will man in Wien wirklich mehr Elektroautos sehen, muss man gewaltig in Ladestrukturen investieren“, sagt er.

Problematisch seien auch die unterschiedlichen Kosten für den Strom. Was genau verrechnet wird, entscheidet der Anbieter. Häufig wird nicht der tatsächliche Strom, sondern die Ladezeit oder ein Parktarif verrechnet. „Selbst beim Schnellladen dauert es 20 bis 30 Minuten, da wird das Fahrzeug oft alleine gelassen. Der Zeittarif rennt auch bei geladenem Auto weiter“, sagt Kerbl.

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„Guten Morgen Wien“, 20.8.2018

Eine Aufladung für 150 Kilometer kann so inklusive Parkgebühren zwischen null und 15 Euro kosten, sagt Kerbl. „Da kann es auch passieren, dass es mit Benzin oder Diesel günstiger gewesen wäre.“ Andere Anbieter, wie etwa die rund 230 öffentlichen E-Tankstellen, verrechnen für den Strom derzeit keine Gebühren - mehr dazu in Bisher 230 öffentliche E-Tankstellen in Wien.

Wasserstoffantrieb für größere Fahrzeuge

Neben den batteriebetriebenen elektrischen Autos gewinnt der Wasserstoffantrieb für Kerbl vermehrt Bedeutung. Der Ladevorgang bei der Antriebsalternative dauert nur zwei bis drei Minuten. Zwar sei die Herstellung teurer, die höhere Reichweite der Ladung spreche aber für die Alternative.

Besonders bei großen Fahrzeugen, die lange Strecken zurücklegen müssen, sei Wasserstoff deshalb sinnvoll. „Ich kann mir momentan nicht vorstellen, dass es auf den großen Autobahnen in Zukunft mit rein batterie-elektrischen Autos stattfinden wird“, sagt er „Wir schätzen ein, dass es einen Energieträger wie Wasserstoff braucht, um die gesamte mobile Welt auf saubere Energie umzustellen.“

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