Ellensohn kandidiert für grüne Spitze

Der nächste Kandidat für den grünen Spitzenkandidaten steht fest: Klubobmann David Ellensohn tritt an. Er forderte zudem, dass nach der Entscheidung das Amt des Vizebürgermeisters sofort an den Gewinner bzw. die Gewinnerin geht.

„Ich kandidiere, weil ich glaube, dass ich der Beste bin“, sagte der Grün-Politiker. Ellensohn ist seit 2010 Klubobmann der Wiener Grünen. Davor war der 55-Jährige Stadtrat und Gemeinderat. Derzeit ist er zudem grüner Sprecher für Bildung und Kontrolle. Seit Montag suchen die Wiener Grünen mit einem neuen Modus nach einer neuen Spitze - Ellensohn galt als einer der wahrscheinlichsten Kandidaten. Er wird seit Jahren als möglicher Nachfolger von Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou gehandelt.

David Ellensohn

APA/Herbert Neubauer

Ellensohn wird für die Position des Spitzenkandidaten kandidieren

Vassilakou selbst hat noch nicht bekanntgegeben, ob sie noch einmal antreten wird. Viele halten das aber für unwahrscheinlich. Falls sie die Liste nicht wieder anführt, soll sie ihr Amt noch vor der Wien-Wahl an die nächste Spitzenkandidatin bzw. an den Spitzenkandidaten übergeben, empfiehlt Ellensohn: „Denn ein starker Spitzenkandidat soll die wichtigste Funktion der Grünen innehaben.“ Mitbewerber Peter Kraus hat dies in dieser Form nicht verlangt. Die Grünen sollten das gemeinsam entscheiden, befand er.

Ellensohn kandidiert für Grüne Spitze

Klubobmann David Ellensohn kandidiert für die Grüne Spitze. „Weil ich der Beste bin“, wie er am Donnerstag sagte.

Ellensohn will auch künftig mitregieren

Inhaltlich wollte sich Ellensohn zu seinem „Wahlprogramm“ noch nicht im Detail äußern. Mit der bisherigen gemeinsamen Regierungsarbeit mit der SPÖ zeigte er sich weitgehend zufrieden, wobei er etwa auf die Mariahilfer Straße oder die 365-Euro-Jahreskarte verwies. Gleichzeitig hielt er aber fest: „Ich verheimliche nicht, dass die Grünen selbstsicherer auftreten müssen in der Koalition.“ „Verbesserungswürdig“ sei etwa die Informationspolitik der SPÖ in der laufenden U-Kommission zum Krankenhaus Nord.

Er hoffe aber, dass die Grünen auch künftig mitregieren: „Wir wollen alle gestalten.“ Die Optimalvariante wäre laut Ellensohn, wenn Wien so wie Innsbruck einen grünen Bürgermeister bekäme. Parteiinterne Konflikte sind laut Ellensohn jedenfalls zu vermeiden: „Die Grünen sind nur erfolgreich, wenn wir gemeinsam auftreten.“ Dass etwa der Disput um das Heumarkt-Projekt geschadet hat, verhehlte er nicht. „Niemand würde heute das Projekt so machen“, vermutete er.

Maria Vassilakou

APA/Hans Punz

Ob Vassilakou noch einmal antritt, ist noch offen

Kraus gab Kandidatur bereits bekannt

Ellensohn ist der zweite Bewerber: Am Wochenende gab bereits Gemeinderat Peter Kraus seine Kandidatur bekannt. Der 31-jährige Peter Kraus sitzt seit 2015 im Gemeinderat, davor war er im Büro von Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou tätig. Er ist unter anderem gegen ein Essverbot in den öffentlichen Verkehrsmitteln - mehr dazu in Grün-Kandidat mit Kritik an Essverbot.

Einer, der immer wieder als Kandidat gehandelt wurde, ist bereits aus dem Rennen: Der Landessprecher der Wiener Grünen, Joachim Kovacs, erklärte in einem Posting auf Facebook, dass er nicht für den Posten kandidieren werde. Außerdem werde er sich aus der Politik zurückziehen, denn vor kurzem kam sein erstes Kind auf die Welt: „In meine Arbeit am Tennisplatz bin ich längst zurückgekehrt, meine grüne Arbeit nehme ich nur noch für meinen geordneten Abschied wieder auf“, schrieb er auf Facebook.

Links: