300 Deutsch-Förderklassen in Wien

Das neue Schuljahr beginnt in wenigen Tagen und bringt für Wien insgesamt 300 Deutsch-Förderklassen an 41 Standorten. Um dies zu ermöglichen, müssen aus anderen Bereichen Lehrern abgezogen werden.

Der Bund hat ja das Integrationspaket für Wien gestrichen. 300 Unterstützungslehrer fallen dadurch weg. Gleichzeitig gibt es aber die Vorgabe, Deutschförderklassen einzurichten. Deshalb mussten Umschichtungen beim Lehrerpersonal gemacht werden, sagte Bildungsdirektor Heinrich Himmer: „Um die Deutschförderklassen so wie es das Gesetz vorsieht entsprechend zu führen, müssen wir aus anderen Bereichen diese Lehrerinnen und Lehrer abziehen, und in Deutschförderklassen einsetzen.“

Übungen und Freigegenstände werden gestrichen

Das heißt, Kürzungen wird es etwa beim Muttersprache-Unterricht geben, der eigentlich dafür notwendig sei, dass Kinder besser Deutsch lernen können, sagt Himmer. Auch unverbindliche Übungen und Freigegenstände werden gestrichen. Grundsätzlich steht die Stadt den Deutschfördreklassen weiterhin skeptisch gegenüber. Alle Studien würden ergeben, dass Kinder gemeinsam und nicht separat am besten lernen - mehr dazu in Wien sagt Nein zu Deutschklassen.

Mit dem Bund vereinbart ist zudem, dass jene Schulen in Wien, die eine Umsetzung der Deutsch-Klassen aus organisatorischen Gründen nicht schaffen, eine Ausnahme bekommen. Sie dürfen die Deutsch-Förderung schulautonom organisieren.

Links:

• Kritik an geplanten Deutschförderklassen (wien.ORF.at; 22.1.2018)
• In 41 Schulen kein Platz für Deutschklassen (wien.ORF.at; 2.8.2018)
• Stadtschulrat Wien